Hagen (ots) - Vor rund 50 Jahren kam es einer pädagogischen Revolution gleich, wenn Lehrer meinten, dass es wichtiger sei, was in ein Aufsatzheft geschrieben würde als wie. Generationen von Schülern waren bis dahin stumpf im Schönschreiben gedrillt worden. Heute kann jeder seine geistigen Ergüsse flugs in eine Tastatur hacken. Und diejenigen, die am anderen Ende der Nahrungskette sitzen, merken dann, dass da mitunter ein Filter fehlt. Mit der Hand schreiben, das ist anstrengend, und Papier ist teuer, deshalb sollte man seine Sätze im Kopf vorformulieren, bevor man sie niederlegt. Das setzt einen mentalen Auswahlprozess in Gang, der die Fähigkeit zum strukturierten Denken trainiert. Dass viele ein solches Training nötig hätten, muss man nicht weiter ausführen. Aber Handschrift hat auch völlig ohne derartige Umweg-Legitimationen ihre Daseinsberechtigung. Denn sie ist ein unverwechselbarer Teil unserer Persönlichkeit, auch in den Zeiten der digitalen Gleichmacherei. Wie berührt sind wir heute von den Liebesbriefen, die der Opa mit herzlichster Sorgfalt an die Oma schrieb. Und was werden wir hinterlassen?
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