Deutschland und Russland haben sich bei einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates zur Venezuela-Krise einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Moskaus Botschafter bei den Vereinten Nationen, Wassili Nebensja, warf den "USA und ihren Verbündeten" vor, in Venezuela einen "Staatsstreich" zu arrangieren. Zudem nannte er die Frist von acht Tagen, die Deutschland und weitere europäische Staaten Maduro gesetzt hatten, um Wahlen anzukündigen, "absurd".
Deutschlands UN-Botschafter Christoph Heusgen widersprach und sagte, die Krise sei eine "klare Bedrohung für den internationalen Frieden". Er habe in Nebensjas Vortrag nichts über die Flüchtlingsströme und jene südamerikanischen Länder gehört, die darunter litten. Bisher verließen mindestens drei Millionen Menschen Venezuela wegen der schweren Wirtschafts- und Versorgungskrise.
In dem südamerikanischen Land hatte sich Juan Guaidó, Chef des entmachteten Parlaments, am Mittwoch zum Übergangspräsidenten ernannt. Berlin sowie zahlreiche andere europäische Staaten und Washington unterstützen Guaidó, Moskau hingegen hält weiterhin zu dem umstrittenen Staatschef Nicolás Maduro./beu/DP/zb
AXC0054 2019-01-26/19:56