Frankfurt (ots) - Ab Montag, dem 4. Februar, klingelt es in den Kassen der Siemens-Aktionäre. Denn dann fließt ihnen eine Dividende von 3,80 Euro je Aktie zu, welche die Hauptversammlung gerade beschlossen hat. Mit Siemens hat die Dividendensaison hierzulande begonnen und damit eine gute Zeit für Aktionäre. Denn nach den Prognosen der Analysten werden sie für das Geschäftsjahr 2018 Ausschüttungen auf Rekordniveau vereinnahmen. So erwartet Stratege Andreas Hürkamp von der Commerzbank einen Anstieg der Dividendenzahlungen der Dax-Unternehmen um 3,2% gegenüber Vorjahr auf 38,3 Mrd. Euro. Und die Deka prognostiziert einen neuen Ausschüttungsrekord der in Dax, MDax und SDax gelisteten Gesellschaften in Höhe von 52,4 Mrd. Euro.
Laut Hürkamp dürften 20 der 30 Dax-Unternehmen ihre Dividende erhöhen, acht genauso viel je Aktie wie im Vorjahr ausschütten und nur Daimler die Dividende kürzen. Einen Sonderfall stellt fusionsbedingt Linde dar; doch auch hier steht zumindest eine gleichbleibende Dividende zu erwarten.
Doch warum entwickeln sich die Ausschüttungen trotz Gewinneinbrüchen mancher Firmen so positiv? Hürkamp verweist auf Continental, die erklärten, ein Total Return Stock zu sein und Wert auf eine stabile Dividendenzahlung zu legen. "Conti könnte zur Blaupause für andere Unternehmen werden", so der Stratege. Soll heißen: Trotz rückläufiger Gewinne bleibt die Dividende konstant, dafür wird aber die Ausschüttungsquote erhöht. Da die meisten Titel nur einen Teil ihrer Gewinne ausschütten, ist das meist problemlos möglich.
Mit konstanten Dividenden senden Unternehmen, deren Gewinne zurückgingen, eine klare Botschaft an ihre Aktionäre: Wir haben nur einen kurzfristigen Einbruch der Erträge, der bald wieder aufgeholt werden dürfte, unser Geschäftsmodell ist aber intakt und profitabel.
Die Nagelprobe kommt aber dann im Laufe dieses Jahres. Gehen die Erträge von Unternehmen weiter zurück, dürften dann im kommenden Jahr Ausschüttungen gekürzt werden. Dies ist aber nicht das Szenario, von dem die meisten Analysten ausgehen. So erwartet auch Hürkamp eine deutliche Steigerung der Unternehmenserträge im Verlauf des Jahres, wenn Belastungen wie der Handelskonflikt abebben dürften. Darüber hinaus sind mehrere Unternehmen dabei, ihre Ausschüttungsquoten ohnehin zu erhöhen. So strebt Volkswagen in den kommenden Jahren eine Steigerung der Quote von knapp 20 auf 30% an. Entsprechend weisen VW-Vorzüge laut Hürkamps Prognose auch mit 28% auf 5,06 Euro je Aktie eine der größten Dividendensteigerungen im Dax auf. Am meisten dürfte indes die Eon-Ausschüttung mit 43% auf 0,43 Euro zulegen.
"Gemessen an der aktuellen Dividendenrendite erweisen sich gerade Titel aus der ersten Reihe als besonders attraktiv", erklärt Joachim Schallmayer von der DekaBank. Wobei aber bei zyklischen Titeln wie den Autoaktien aktuell auch Dividendenfallen lauern können. Werden nämlich Titel allein aufgrund einer hohen Ausschüttungsrendite gekauft, folgt oft ein böses Erwachen, falls die Dividende gekürzt wird. Besser ist es, auf Dividendenaristokraten zu setzen, die durch stabile und steigende Ausschüttungen überzeugen. Hier bieten zum Beispiel Allianz, Münchener Rück und BASF derzeit stattliche Dividendenrenditen von rund 5%. Wer also jetzt Allianz kauft, kann innerhalb der kommenden 16 Monate rund 10% seines Einsatzes als Dividende einstreichen.
Für den Dax sind die rekordhohen Ausschüttungen, die vor allem im Mai und Juni erfolgen, ein starkes Signal und eine wichtige Stütze. Der Index kommt derzeit auf eine Dividendenrendite von 3,5%, das ist attraktiv bei Zinsen von null. Auch tragen die Ausschüttungen wesentlich zur Wertsteigerung des Performanceindex Dax bei. Dieser liegt aktuell bei 11181 Zählern. Der Kursindex, der ebenfalls Anfang 1988 mit 1000 Punkten startete und keine Dividenden und Bezugsrechtserlöse enthält, kommt nur auf 5132 Zähler. Dies verdeutlicht, wie sehr sich Ausschüttungen lohnen.
(Börsen-Zeitung, 02.02.2019)
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Laut Hürkamp dürften 20 der 30 Dax-Unternehmen ihre Dividende erhöhen, acht genauso viel je Aktie wie im Vorjahr ausschütten und nur Daimler die Dividende kürzen. Einen Sonderfall stellt fusionsbedingt Linde dar; doch auch hier steht zumindest eine gleichbleibende Dividende zu erwarten.
Doch warum entwickeln sich die Ausschüttungen trotz Gewinneinbrüchen mancher Firmen so positiv? Hürkamp verweist auf Continental, die erklärten, ein Total Return Stock zu sein und Wert auf eine stabile Dividendenzahlung zu legen. "Conti könnte zur Blaupause für andere Unternehmen werden", so der Stratege. Soll heißen: Trotz rückläufiger Gewinne bleibt die Dividende konstant, dafür wird aber die Ausschüttungsquote erhöht. Da die meisten Titel nur einen Teil ihrer Gewinne ausschütten, ist das meist problemlos möglich.
Mit konstanten Dividenden senden Unternehmen, deren Gewinne zurückgingen, eine klare Botschaft an ihre Aktionäre: Wir haben nur einen kurzfristigen Einbruch der Erträge, der bald wieder aufgeholt werden dürfte, unser Geschäftsmodell ist aber intakt und profitabel.
Die Nagelprobe kommt aber dann im Laufe dieses Jahres. Gehen die Erträge von Unternehmen weiter zurück, dürften dann im kommenden Jahr Ausschüttungen gekürzt werden. Dies ist aber nicht das Szenario, von dem die meisten Analysten ausgehen. So erwartet auch Hürkamp eine deutliche Steigerung der Unternehmenserträge im Verlauf des Jahres, wenn Belastungen wie der Handelskonflikt abebben dürften. Darüber hinaus sind mehrere Unternehmen dabei, ihre Ausschüttungsquoten ohnehin zu erhöhen. So strebt Volkswagen in den kommenden Jahren eine Steigerung der Quote von knapp 20 auf 30% an. Entsprechend weisen VW-Vorzüge laut Hürkamps Prognose auch mit 28% auf 5,06 Euro je Aktie eine der größten Dividendensteigerungen im Dax auf. Am meisten dürfte indes die Eon-Ausschüttung mit 43% auf 0,43 Euro zulegen.
"Gemessen an der aktuellen Dividendenrendite erweisen sich gerade Titel aus der ersten Reihe als besonders attraktiv", erklärt Joachim Schallmayer von der DekaBank. Wobei aber bei zyklischen Titeln wie den Autoaktien aktuell auch Dividendenfallen lauern können. Werden nämlich Titel allein aufgrund einer hohen Ausschüttungsrendite gekauft, folgt oft ein böses Erwachen, falls die Dividende gekürzt wird. Besser ist es, auf Dividendenaristokraten zu setzen, die durch stabile und steigende Ausschüttungen überzeugen. Hier bieten zum Beispiel Allianz, Münchener Rück und BASF derzeit stattliche Dividendenrenditen von rund 5%. Wer also jetzt Allianz kauft, kann innerhalb der kommenden 16 Monate rund 10% seines Einsatzes als Dividende einstreichen.
Für den Dax sind die rekordhohen Ausschüttungen, die vor allem im Mai und Juni erfolgen, ein starkes Signal und eine wichtige Stütze. Der Index kommt derzeit auf eine Dividendenrendite von 3,5%, das ist attraktiv bei Zinsen von null. Auch tragen die Ausschüttungen wesentlich zur Wertsteigerung des Performanceindex Dax bei. Dieser liegt aktuell bei 11181 Zählern. Der Kursindex, der ebenfalls Anfang 1988 mit 1000 Punkten startete und keine Dividenden und Bezugsrechtserlöse enthält, kommt nur auf 5132 Zähler. Dies verdeutlicht, wie sehr sich Ausschüttungen lohnen.
(Börsen-Zeitung, 02.02.2019)
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