(neu: Aktienkurs, Wirecard-Aussage und mehr Details)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Aktie des Finanzdienstleisters
Wirecard
Zuvor hatte das "Handelsblatt" über eine Bande mutmaßlicher Anlagebetrüger in Wien und Sofia berichtet, die einen Teil ihres Zahlungsverkehrs über die Wirecard Bank abgewickelt haben sollen. Ein beträchtlicher Teil der Ermittlungen liegt bei der Staatsanwaltschaft in Wien, die gegen Wirecard aber nicht ermittelt, sondern nur Unterlagen angefordert hat.
"Aufgrund unseres Risikomanagements wurde der Kunde frühzeitig aktiv gekündigt", erklärte eine Wirecard-Sprecherin auf Anfrage. "Es gibt auch keine uns bekannten Vorgehen (der Behörden) gegen Wirecard in dem Zusammenhang." Die Wirecard Bank unterziehe jeden Kunden einer fundierten Prüfung nach den Vorschriften des Geldwäschegesetzes.
Wirecard hatte in diesem Frühjahr schon mehrfach mit dramatischen Kursverlusten zu kämpfen, nachdem die Londoner "Financial Times" über finanzielle Unregelmäßigkeiten von Wirecard-Mitarbeitern in Singapur berichtet hatte. Eine von Wirecard beauftragte Singapurer Anwaltskanzlei stellte in ihrem Bericht fest, dass es vereinzelte Falschbuchungen gegeben hatte, aber weniger gravierend als von der Zeitung ursprünglich berichtet.
Die seit September 2018 im Dax notierte Aktie sackte daraufhin Anfang Februar bis auf 86 Euro ab, nachdem das Papier vor den Berichten noch knapp 170 Euro gekostet hatte. In den vergangenen Wochen konnte sich die Aktie allerdings deutlich von diesen Verlusten erholen und hatte Anfang der Woche zeitweise wieder mehr als 160 Euro gekostet.
Von den im vergangenen Herbst erreichten Höchstkurs von 199 Euro ist die Aktie derzeit weit entfernt. Trotz der hohen Verluste seitdem gehört das Wirecard-Papier in den vergangenen Jahren zu den größten Gewinnern am deutschen Aktienmarkt. So summiert sich das Plus in in den vergangenen fünf Jahren auf rund 320 Prozent - seit dem Frühjahr 2009 legte der Kurs sogar um rund 2000 Prozent zu.
Mit einer Marktkapitalisierung von zuletzt knapp 17 Milliarden Euro
ist der Zahlungsabwickler aus einem Münchener Vorort an der Börse
inzwischen deutlich mehr wert als die Commerzbank (7,8 Mrd Euro)
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AXC0145 2019-05-31/12:42