Die Zahl der Abschiebungen von abgelehnte Asylbewerber ist im Jahr 2018 erneut gesunken. Die Abschiebungen gingen bereits von 2016 (25.375) auf 2017 (23.966) zurück.
Dieser Trend setzte sich laut Bundesinnenministerium (BMI) im vergangenen Jahr (rund 23.500) fort, berichtet die "Welt" (Montagsausgabe). Die exakte Zahl wird in einigen Wochen feststehen. Noch deutlicher war der Rückgang der zweiten Rückführungsart, der sogenannten geförderten freiwilligen Ausreise. Der starke Abwärtstrend von 2016 (54.006) auf 2017 (29.522) setzte sich 2018 fort: Nur 15.962 Ausländer beantragten eine Förderung für die freiwillige Ausreise, wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) der "Welt" mitteilte.
Den Einbruch bei den freiwilligen Ausreisen - hier haben sich die Zahlen 2018 im Vergleich zum Vorjahr halbiert - erklären das BAMF und die operativ zuständige Internationale Organisation für Migration mit den gesunkenen Asylbewerberzahlen vom Balkan. Im Jahr 2016 entfielen mehr als zwei Drittel der damals über 54.000 freiwilligen Ausreisen auf die sechs Staaten im Südosten Europas (Albanien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Mazedonien und der Kosovo). Im Jahr 2018 waren es den BAMF-Zahlen zufolge noch ein Drittel der insgesamt weniger als 16.000 Ausreisen, so das Blatt. Wichtigster Zielstaat im vergangenen Jahr war der Irak (1.834) vor Albanien (1.562) und der Russischen Föderation (1.371).