Hagen (ots) - Mal ehrlich. Wer freut sich nicht, einen Flug für 19 Euro nach Mallorca oder Venedig im Internet zu ergattern? Dass ein Flug ins Ausland preiswerter ist als die Zugfahrt in eine deutsche Metropole, daran haben sich viele längst gewöhnt. Ryanair, Easyjet und Co. sei Dank. Die Billigflieger haben mit ihrer aggressiven Preispolitik den Markt revolutioniert und Fliegen zum günstigen Volkssport gemacht. Doch nun stößt die Branche an Grenzen. Sie wird von ihrem eigenen Erfolgsrezept der Billigtickets gefressen. Jüngstes Opfer der harten Konkurrenz im Luftfahrtmarkt ist Germania. Wenngleich die Airline nur zu den mittelgroßen Fluggesellschaften zählt, ist die Pleite nach Air Berlin ein weiterer schmerzhafter Verlust für die Branche. Leidtragende sind diesmal vor allem auch kleinere Flughäfen - wie Erfurt, Bremen oder Münster, wo Germania vergleichsweise viele Flüge angeboten hatte. Für die rund 1100 Beschäftigten ist es ein Schock, den Job zu verlieren. Allerdings bleibt hier zu hoffen, dass zumindest die fliegenden Mitarbeiter angesichts des großen Personalbedarfs bei der Konkurrenz einen neuen Arbeitsplatz finden. Angeschmiert sind aber auch wieder Tausende Fluggäste, die nun am Urlaubsort gestrandet sind oder ihre Flugreisen erst gar nicht antreten können. Viele werden das Geld für ihre Tickets nicht zurückerhalten - wie dies Air-Berlin-Kunden schon schmerzlich erfahren mussten. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf. Die Branche braucht endlich nach dem Vorbild von Banken eine Insolvenzversicherung, die bei Pleiten einspringt und die Kunden entschädigt. Die Verbraucher dürfen nicht für das Versagen von Unternehmen zur Kasse gebeten werden. Und die Germania-Pleite dürfte nicht die letzte sein. Noch immer kämpfen viele Anbieter um Marktanteile. Doch vielen wird die Finanzkraft fehlen, um mitzuhalten und zu überleben.
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