Düsseldorf (ots) - Der Vorsitzende des NRW-Landesintegrationsrats, Tayfun Keltek, hat einen überraschenden Vorstoß gewagt. Er forderte, man müsse statt Englisch mehr Türkisch, Polnisch oder Russisch an den Grundschulen unterrichten. Das entspreche den Migrationshintergründen der Kinder eher als Englisch.
In vielen Grundschulklassen gibt es beispielsweise Kinder türkischer Eltern. Wäre es nicht sinnvoll, diesen auch in der Schule ihre zweite Muttersprache näherzubringen? Nein, wäre es nicht. Zumindest nicht, wenn dadurch Englisch in der Grundschule verlorenginge. Englisch ist aufgrund seiner internationalen Bedeutung die wichtigste Sprache nach der jeweiligen Landessprache. Also: erst Deutsch, dann Englisch und dann - auf freiwilliger Basis - eine weitere Sprache.
Diskutieren sollte man vielmehr über den Zeitpunkt, ab wann Kinder Englisch erstmals in der Schule lernen sollen. Studien zeigen, dass das Erlernen einer Fremdsprache in den ersten beiden Klassen keinen großen Effekt auf die spätere Sprachkompetenz hat. Erst ab der dritten Klasse macht der Sprachunterricht Sinn, sagen Forscher. Man sollte auf sie hören.
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