Bielefeld (ots) - Genau betrachtet, ist es ein Skandal. Obwohl gesetzlich verpflichtet, weigern sich die Krankenkassen in NRW, die Ausbildung zum Notfallsanitäter zu finanzieren. Ja sollen die angehenden Retter die Kosten ihrer verbesserten Ausbildung etwa selbst bezahlen? Das kann es nicht sein. Vorgeschriebene Aus- und Fortbildungen zahlt der Chef, nicht der Lehrling. Also springen die Kommunen als Träger des Rettungswesens ein. Denn andernfalls wäre der Mangel an Notfall-Profis programmiert. Das kann niemand wollen. Dieses weitgehend gut funktionierende System zu erhalten und zu betreiben, ist gesetzliche Verpflichtung der Städte und Gemeinden. Sie stehen also unter Druck. Die Kassen lehnen sich dagegen fein zurück und warten ab. Sie hüten lieber ihre Milliardenüberschüsse. Das Geld der Versicherten, wohlgemerkt. Die Krankenkassen sind aber keine Profit-Center, sondern haben die ihnen anvertrauten Beiträge für das Wohl und die Gesundheit ihrer Mitglieder einzusetzen. Das muss NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) den hoch bezahlten Kassenvorständen unmissverständlich klarmachen. Oder den Wählerinnen und Wählern erklären, warum es in anderen Bundesländern funktioniert - in Nordrhein-Westfalen aber nicht.
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