Düsseldorf (ots) - Es gibt weniger Einbrüche, weniger Diebstähle und weniger Gewaltdelikte. Insgesamt sei die Zahl der Straftaten so niedrig wie zuletzt vor 30 Jahren, verkündete NRW-Innenminister Herbert Reul, als er am Mittwoch vor die Presse trat. Seine Angaben basieren auf der Kriminalitätsstatistik, die alljährlich vorgestellt wird. Aber spiegelt dieses Zahlenwerk überhaupt die Realität wieder?
Zunächst einmal ist die Statistik eine Art Arbeitsnachweis der Polizei. Sie weist aus, was die rund 42.000 Polizisten im Vorjahr ermittelt haben. Dokumentiert sind Taten, die angezeigt oder von der Polizei selbst entdeckt wurden - also die bekannt gewordenen Straftaten. Was in der Statistik nicht berücksichtigt wird, ist das sogenannte Dunkelfeld, also all das, was die Polizei nicht mitbekommt. Und das ist enorm viel. In manchen Deliktbereichen ist das Dunkelfeld häufig größer als das "Hellfeld".
Dennoch hat die Statistik ihre Daseinsberechtigung, auch wenn sie nur einen Teil der Kriminalität darstellt. Ein seriöseres Bild bekäme man erst mit einer ergänzenden Dunkelfeldstudie.
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