Berlin (ots) - Der Brexit ist laut dem Ökonom Steve Keen eine Folge der britischen Austeritätspolitik der vergangenen Jahre. "Ohne die Sparmaßnahmen der Tories in den vergangenen sechs Jahren hätten die Brexit-Befürworter die Abstimmung verloren", erklärt Keen, der bis Ende 2018 an der Kingston University in London lehrte, im Interview mit der Tageszeitung "neues deutschland" (Freitagausgabe). Besonders der Norden des Landes und die Midlands seien durch die Entscheidungen der Tories hart getroffen worden. Viele Menschen seien dort verarmt. "Dann wurde ihnen gesagt, dass sie gegen den Brexit stimmen sollten und Großbritannien in der EU bleiben müsse. Die Menschen fragten sich jedoch, was durch den Brexit überhaupt noch schlimmer werden könne", so Keen weiter, der der Ansicht ist, dass die Sparpolitik in Großbritannien "weitaus mehr Schaden" anrichtete, "als es der Brexit könnte". Keen zufolge ist eine Austeritätspolitik, die auf Sparmaßnahmen ausgerichtet ist, generell schädlich für Volkswirtschaften. "Sparmaßnahmen verursachen erst Krisen, weil sie die Konjunktur ausbremsen", sagt der Ökonom.
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