
BERLIN (Dow Jones)--Sollte US-Präsident Donald Trump seine Drohung wahrmachen und Strafzölle auf den Import von Autos verhängen, würde das die Lieferung von deutschen Autos in die USA nach Berechnungen des Ifo Instituts abwürgen. Demnach könnte der Export langfristig um fast 50 Prozent zurückgehen, wenn die USA dauerhaft Importzölle von zusätzlichen 25 Prozent erheben würden. "Diese Zölle würden die gesamten Auto-Exporte aus Deutschland um 7,7 Prozent verringern, was einem Wert von 18,4 Milliarden Euro entspräche", sagte Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft.
Das US-Handelsministerium soll bis spätestens Sonntag einen Bericht vorlegen, ob die hohen Auto-Importe eine Gefahr für die nationale Sicherheit bedeuten. Die Wertschöpfung der Autoindustrie in Deutschland würde durch die neuen Barrieren laut Felbermayr um 7 Milliarden Euro sinken, was eine Verringerung um rund 5 Prozent entspräche. Die Wertschöpfung in der US-Auto-Industrie hingegen dürfte um rund 25 Milliarden Euro steigen. Auch die Auto-Exporte anderer Länder kämen durch diesen aggressiven Schritt unter Druck, vor allem Mexiko, Japan, Kanada, Korea und China.
Bereits in Kraft sind die US-Zölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren von 25 beziehungsweise 10 Prozent. Deren Effekte auf die US-Wirtschaft sind gemischt. Trump hatte mit EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker im Handelsstreit eine Pause vereinbart, um in Gesprächen Lösungen zu finden. Im Raum steht ein kleines Handelsabkommen für Industrieprodukte. Ob beide Seiten eine Annäherung erreichen können, ist aber völlig offen. Trump hat sich immer wieder über die vielen deutschen Autos auf Amerikas Straßen beklagt und den deutschen Herstellern direkt mit Zöllen gedroht,
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February 15, 2019 03:57 ET (08:57 GMT)
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