Venezuelas Parlaments- und selbsternannter Interimspräsident Juan Guaidó hat sich zuversichtlich gezeigt, dass er sich im Konflikt mit Nicolás Maduro durchsetzen werde. "Es gibt keinen Venezolaner, der sich für Maduros politische Zukunft opfern würde. Er hat keinen Führungsanspruch, das Volk folgt ihm nicht mehr. Er ist isoliert", sagte Guaidó der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).
Zugleich warb er abermals um die Unterstützung der Armee. "Wir brauchen die Armee. Der große Teil der Armee ist ebenso unzufrieden wie der Rest der Bevölkerung", sagte Guaidó.
Es gebe Gespräche mit Vertretern der Armee und "Versuche, Kontakt aufzunehmen". Guaidó verwies darauf, dass er einen "gewissen Respekt" in militärischen Kreisen genieße, weil seine beiden Großväter Soldaten gewesen seien. Zudem bekräftigte Guaidó, dass er auch Anhänger Maduros in die Vorbereitung von Neuwahlen einbinden wolle.
"Wir müssen alle einbeziehen - die Armee und zivile Kräfte des Chavismus -, um freie und transparente Wahlen zu ermöglichen." Mit Blick auf eine Blockade humanitärer Hilfe durch die Armee verwies Guaidó darauf, dass dies angesichts der mehrere tausend Kilometer langen Grenzen zu Kolumbien und Brasilien nicht zu bewerkstelligen sei.