Euwax Trends an der Börse Stuttgart
ZEW-Index steigt: Aber keine schnelle Wirtschaftsbelebung zu erwarten
Börsianer warten auf Impulse
- von Holger Scholze, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -
In Deutschland gibt es nach der jüngsten Konjunkturflaute wieder Hinweise auf eine bessere
Entwicklung im Lauf des Jahres. Zumindest sind die Konjunkturerwartungen deutscher
Finanzexperten im Februar weiter gestiegen. Wie das Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte, kletterte der entsprechende
Indikator um 1,6 Punkte auf minus 13,4 Zähler. Das ist immerhin der vierte Anstieg in Folge.
Damit hat der Konjunkturindikator aus Mannheim den besten Wert seit dem vergangenen September
erreicht. Analysten hatten im Schnitt eine Verbesserung erwartet und waren von einem Indexwert
von minus 13,6 Punkten ausgegangen.
Allerdings dämpfte ZEW-Präsident Achim Wambach die Hoffnung auf ein rasches Ende der
Konjunkturflaute mit den Worten: "Eine schnelle Korrektur der schwächelnden
Wirtschaftsentwicklung wird aktuell nicht erwartet". Für die kommenden sechs Monate rechnen
zumindest die befragten Finanzmarktexperten nicht mit einer Verbesserung.
Die aktuelle konjunkturelle Lage wurde außerdem deutlich schlechter eingeschätzt. Der
entsprechende Indexwert für den Februar fiel um 12,6 Punkte auf 15,0 Zähler. Dies ist die
schwächste Lageeinschätzung seit Ende 2014.
DAX kaum verändert
Am Gesamtmarkt haben die die Anleger auch heute zurückgehalten. Der DAX war am Morgen zwar
kurzzeitig bis auf 11.371 Punkte geklettert, gab im weiteren Handelsverlauf aber wieder nach.
Derzeit bewegt er sich bei 11.273 Zählern mit 0,2 Prozent im Minus.
Bereits gestern fehlten auch wegen des Feiertags "Presidents Day" in den USA wichtige Impulse
von der Wall Street. Da sich die Bilanzsaison nun langsam dem Ende zuneigt, dürfte der Fokus
kurzfristig wieder auf den geopolitischen Ereignissen sowie den kommenden Zins-Sitzungen der
Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank (Fed) liegen.
HeidelbergCement nach Zahlen gefragt
Auf der Unternehmensseite richteten sich hierzulande die Blicke auf Jahreszahlen des DAX-
Konzerns HeidelbergCement. Der Baustoffkonzern profitierte im vierten Quartal vom Bauboom in
Deutschland und weltweiten Infrastrukturprogrammen. Umsatz und Gewinne seien besser ausgefallen
als befürchtet, hieß es auf dem Parkett. Die etwas unter den Erwartungen liegende Gewinnmarge
rücke in den Hintergrund. Nach den Kursverlusten der vergangenen Monate, nahm die seit Anfang
2019 laufende Erholung nun etwas stärker an Fahrt auf. Zuletzt lagen die Aktien bei 64,06 Euro
mit 3,0 Prozent im Plus.
Starke Kursreaktionen bei Wirecard
An der DAX-Spitze knüpften die Papiere des Zahlungsdienstleisters Wirecard an ihre
Vortagesrallye an. Sie kletterten um weitere 3,5 Prozent auf 119,05 Euro.
Bereits am Montag hatte ein Leerverkaufsverbot der Finanzaufsicht Bafin Spekulanten den Wind
aus den Segeln genommen, die auf fallende Kurse setzen wollen. Mehrere Berichte der "Financial
Times" ("FT") hatten den Aktienkurs in den vergangenen Wochen immer wieder heftig fallen
lassen. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt inzwischen im Zusammenhang mit mutmaßlichen
Manipulationen des Aktienkurses gegen einen Journalisten der Zeitung. Die "FT" wies
Manipulationsvorwürfe als "unbegründet" und "falsch" zurück.
Börse Stuttgart TV
Cisco hat geliefert, mehr als im Vorfeld von Analysten erwartet. Richtig gut lief es zuletzt
zudem für Airbus. Die Aktien des Luftfahrtkonzerns heben quasi ab, was nicht zuletzt an einer
in Aussicht gestellten Dividendenerhöhung liegen dürfte. Natürlich steht auch Wirecard im
Fokus. War der jüngste Absturz vielleicht übertrieben? Der Blick auf die Auslandsmärkte mit
Roland Hirschmüller von der Baader Bank.
Video unter folgendem Link anschauen: https://youtu.be/FgcWM45rHm4
Euwax Sentiment Index
Der Euwax Sentiment Index lag am Nachmittag im positiven Bereich. Eine leichte Mehrheit der
kurzfristig orientierten Derivateanleger setzte in dieser Phase mit Hebelprodukten auf
steigende Kurse des DAX.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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