Düsseldorf (ots) - Spitzenkräfte - das gilt für die Wirtschaft wie für die Politik - tun sich in aller Regel sehr schwer damit, Fehler einzugestehen. Das ist bei Innenminister Reul (CDU) anders. Als Erster sprach er von "Polizeiversagen", als das Verschwinden von Beweismitteln im Missbrauchsskandal von Lügde bekannt wurde. Als im Herbst ein irrtümlich verhafteter Syrer in seiner Zelle verbrannte, zögerte Reul nicht mit seiner Entschuldigung. Er gehöre nicht zu denen, bei denen immer alles nur super laufe, sagte er kürzlich im Landtag. Das macht ihn sympathisch.
Verantwortlich ist Reul trotzdem. Als Oppositionsführer warf der heutige Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) der rot-grünen Vorgängerregierung alle paar Monate "Organisationsversagen" vor: Beim Flüchtlings-Management, bei der Misshandlung von Flüchtlingen in Burbach, bei der Kölner Silvesternacht, bei der aus dem Ruder gelaufenen Hogesa-Demonstration und beim fatalen Umgang mit dem Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri. An Laschets Maßstäben gemessen, muss Reul nun auch ein Organisationsversagen verantworten.
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