NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Dienstag in einer engen Spanne bewegt und Verluste im Miniaturformat verzeichnet. Nach der vorangegangenen Rally seit Jahresbeginn war die Luft recht dünn. Eine mögliche Einigung im Handelskonflikt zwischen China und den USA sorgte nicht mehr für Kauflaune - dies, zumal es noch immer Unwägbarkeiten gibt: So warnte der chinesische Handelsminister Zhong Shan, die Unterhändler hätten noch sehr viel zu tun. Gut kam der ISM-Dienstleistungs-Index für Februar an: Er stieg auf 59,7, während lediglich 57,2 erwartet worden waren. Die starken Daten verhinderten größere Verluste.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,1 Prozent auf 25.807 Punkte, der S&P-500 gab ebenfalls 0,1 Prozent nach und der Nasdaq-Composite bewegte sich kaum vom Fleck. Umgesetzt wurden 862 (Montag: 979) Millionen Aktien. Dabei wurden 1.382 (1.291) Kursgewinner und 1.524 (1.625) -verlierer gezählt, während 114 (109) Titel unverändert schlossen.
Während die US-Daten überzeugten, hatten aus China wenig erbauliche Nachrichten den Markt erreicht: Neben schwachen Konjunkturdaten auch sinkende Wachstumserwartungen der Regierung. Der chinesische Volkskongress will nun die Binnenwirtschaft durch geeignete Maßnahmen ankurbeln. Händler begrüßten die Schritte, sahen sie aber auch als Eingeständnis einer weiter schwächelnden Wirtschaft.
Unter den Einzelwerten sanken Salesforce um 1 Prozent. Der Softwarekonzern hat im vierten Quartal die Markterwartungen für Ergebnis und Umsatz zwar geschlagen, mit dem Ausblick auf die laufende Periode aber enttäuscht.
Aktienrückkäufe sorgten für leichten Auftrieb bei Gamestop. Der Digitalspieleanbieter kündigte ein schon lange von Aktionären und Analysten erwartetes Aktienrückkaufprogramm über 300 Millionen Dollar an. Der Kurs des Einzelhändlers legte daraufhin um 0,3 Prozent zu. Das Unternehmen kündigte zudem an, seine strategische und finanzielle Bestandsaufnahme fortzusetzen, nachdem es im Januar Pläne für einen eigenen Verkauf ad acta gelegt hatte.
Positive Überraschungen im Einzelhandelssektor
Unter den Einzelhandelsunternehmen kletterten die Titel von Target um 4,6 Prozent nach Viertquartalszahlen über den Marktschätzungen. Kohl's zogen um 7,3 Prozent an, da das Unternehmen mit den Umsätzen auf vergleichbarer Basis positiv überraschte und die Dividende anhebt.
Bei L Brands wird das Thema Aufspaltung konkreter: Das Wall Street Journal berichtete, der aktivistische Investor Barington Capital Group habe Positionen bei der Muttergesellschaft der Dessousmarke Victoria Secret aufgebaut und treibe die Aufspaltung in die Parfümeriekette Bath & Body Works sowie Victoria Secret voran. Die Aktie stieg um 2,6 Prozent.
Der Industriekonzern General Electric (GE) rechnet im laufenden Jahr mit einem negativen Cashflow, denn die Kraftwerkssparte GE Power steckt noch immer mitten in der Sanierung. CEO Larry Cup sprach von einem "mehrjährigen Turnaround im Power-Geschäft". Die Aktie fiel um 4,7 Prozent.
Die Tesla-Aktie gab 3 Prozent nach. Immer mehr Analysten zeigen sich skeptisch zu dem Elektroautohersteller. Morgan Stanley stellt die Frage, ob die Bilanz wetterfest sei. Barclays senkt das Kursziel und spricht von einem dramatischen Anstieg der Herstellungs- und Distributionskosten.
Der Dollar neigte weiter zur Stärke, der Euro fiel auf rund 1,1300 zurück. Die weniger straffe Geldpolitik der US-Notenbank, die jüngst noch belastet hatte, schien nicht mehr zu bremsen. Einige Anleger seien zu forsch auf den Zug fallender Dollarnotierungen gesprungen, sagte Devisenstrategin Elsa Lignos von RBC. Zudem machte die Erwartung taubenhafter Ergebnisse der EZB-Sitzung am Donnerstag den Euro weiterhin schwächeanfällig.
Am Rentenmarkt erholten sich die Notierungen nach Verlusten im späten Verlauf, da die Anleger vorsichtiger wurden. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 0,2 Basispunkte auf 2,72 Prozent.
Am Ölmarkt zeigte sich wenig Bewegung. Das Fass der US-Sorte WTI fiel zum Settlement um 0,1 Prozent auf 56,56 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent stieg um 0,2 Prozent auf 65,82 Dollar. Händler sehen kurzfristig eher Abwärtspotenzial. Nachlassendes Wachstum in China und steigende Förderungen in Libyen deckelten die Ölpreise, heißt es. Zudem gibt es Berichte, wonach das Erdölkartell Opec wohl nicht im April, sondern frühestens im Juni entscheiden wolle, inwieweit Schritte zur weiteren Deckelung des Ölpreises nötig sind.
Der Goldpreis tendierte nach sechs Tagen mit Verlusten kaum verändert, nachdem er zunächst noch nachgegeben hatte. Die Feinunze verharrte bei 1.284 Dollar. Wie bei Anleihen zeigte sich auch am Goldmarkt im späten Geschäft die Vorsicht der Investoren.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.806,63 -0,05 -13,02 10,63 S&P-500 2.789,65 -0,11 -3,16 11,28 Nasdaq-Comp. 7.576,36 -0,02 -1,21 14,18 Nasdaq-100 7.156,79 0,08 5,95 13,06 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,54 -0,8 2,54 133,4 5 Jahre 2,53 -0,3 2,53 60,2 7 Jahre 2,63 -0,2 2,63 37,8 10 Jahre 2,72 -0,2 2,72 27,5 30 Jahre 3,08 -0,9 3,09 1,5 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.18 Uhr Mo, 17.27 Uhr % YTD EUR/USD 1,1307 -0,26% 1,1324 1,1320 -1,4% EUR/JPY 126,51 -0,15% 126,75 126,51 +0,6% EUR/CHF 1,1358 +0,26% 1,1326 1,1322 +0,9% EUR/GBP 0,8580 -0,27% 0,8607 0,8590 -4,7% USD/JPY 111,88 +0,11% 111,94 111,74 +2,0% GBP/USD 1,3179 +0,00% 1,3157 1,3178 +3,3% Bitcoin BTC/USD 3.831,75 +3,76% 3.710,24 3.714,92 +3,0% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,20 56,59 -0,7% -0,39 +22,0% Brent/ICE 65,82 65,67 +0,2% 0,15 +20,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.288,03 1.287,94 +0,0% +0,09 +0,4% Silber (Spot) 15,14 15,10 +0,2% +0,04 -2,3% Platin (Spot) 837,50 840,17 -0,3% -2,67 +5,2% Kupfer-Future 2,94 2,91 +0,9% +0,03 +11,7% ===
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March 05, 2019 16:40 ET (21:40 GMT)
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