Liebe Leser,
eben habe ich einen Artikel über Nachhaltigkeit beim Thunfisch-Fang gelesen. Da wurde darauf verwiesen, dass die Europäische Union "die Fischer subventioniert (hat), damit sie sich größere Boote anschaffen. Vor allem Thunfischboote. Mehr Leute mussten darauf arbeiten, es kostete mehr Geld, mehr Fisch musste gefangen werden. Und jetzt ist keiner mehr da."
Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-71123393.html
Ist doch klar, dass so eine Entwicklung eintritt, wenn die Fischer sich sozusagen selber den Ast absägen, auf dem sie sitzen!
Wenn die Thunfisch-Bestände um 85% reduziert worden sind, wenn die Fischer sogar die Jungfische nicht schonten und abfischten…dann ist das doch kein Wunder.
Wäre etwas weniger gefischt geworden, dann hätten die Fischerfamilien heute noch Arbeit.
Hätten die Fischer nur so viel weggefischt, wie sich die Bestände jedes Jahr erholen – dann wäre dies nachhaltig gewesen.
Denn so soll es nicht sein:
Als die ersten europäischen Siedler in Nordamerika ankamen und Anfang des 17. Jahrhunderts bei der Chesapeake Bay siedelten, da wimmelte es in den Gewässern vor der Küste von Walen und von fünf verschiedenen Sorten von Meeresschildkröten.
Die meisten dieser Tierarten sind jetzt nicht mehr vorhanden – sie sind so gejagt worden, dass sie entweder ausgestorben sind oder kurz davor stehen. Lernte die Menschheit aus diesem Fehler?
Müdes Lächeln. Später lief es bei Fischarten genauso ab. Vor gut 100 Jahren schossen in den USA an der Westküste Fisch-Konservenfabriken aus dem Boden. Auf dem Höhepunkt in den 1930ern verpackten alleine die Konservenfabriken in Monterey, Kalifornien, rund 250.000 Tonnen Sardinen pro Jahr.
Erinnert mich übrigens an John Steinbecks „Cannery Row“. Dann, in den späten 1940ern, waren die Gewässer völlig überfischt, und die Sardinen – und die Konservenfabriken – begannen, zu verschwinden. Im Jahr 1957/1958 wurden insgesamt nur 17 Tonnen gefangen. 1973 schloss die letzte Konservenfabrik.
Die gleiche Entwicklung droht nun leider auch in Nord- und Ostsee Denn da werden mittlerweile mit Grundschleppnetzen (die bis auf den Meeresboden reichen und komplette Schwärme einfangen können) sogar die Laichgebiete von Fischen gnadenlos abgefischt, so dass es immer weniger nachwachsende Fische gibt. Das ist nicht nur eine ökologische Katastrophe – sondern auch wirtschaftlich höchst kurz denkend. Wie gesagt, 1973 schloss die letzte Konservenfabrik in Kalifornien.
Für die kalifornischen Fischer und Arbeiter der Konservenfabriken wäre es sicher besser gewesen, wenn etwas weniger gefischt worden wäre - dafür aber nachhaltig. Sinnvoll wäre es nun, Schutzzonen für Laichgebiete anzulegen. Wenn sich die Bestände erholt haben, können Wissenschaftler bestimmen, wie viel Tonnen Fisch Jahr für Jahr nachhaltig gefangen werden können. Als Sofortmaßnahme zur Deckung der Nachfrage sinnvoll: Fischfarmen. Speziell für Lachs.
Mir ist durchaus bewusst, dass dies auch kein Optimalzustand ist. Insbesondere dann nicht, wenn die Tiere mit Antiobiotika vollgepumpt werden. Es gilt aber auch zu sehen: Die Nachfrage ist da, sie würde sonst wahrscheinlich durch das Abfischen wilder Bestände gestillt. Da ist es mir lieber, die Wildbstände können sich erholen und die Fischfarmen mit ihren Züchtungen stillen die Nachfrage.
Ich habe mich auf die Suche nach börsennotierten Fischfarmen gemacht und recherchiert. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nach Abwägung von Pro und Contra eine solche Aktie kaufenswert ist. Es handelt sich um einen norwegischen Betreiber von Fischfarmen – den ich Ihnen im kommenden Premium-Beitrag (erscheint Freitag Abend) vorstellen möchte.
Hier noch ein paar Zahlen zum Thema Nachhaltigkeit am Beispiel des Herings, Quelle Vitus B. Dröscher (er ruhe in Frieden):
Norwegische Fangmengen vor der norwegischen Küste:
1965 1,9 Mio. Tonnen
1969 20.000 Tonnen
1975 17.000 Tonnen
Dann Nordsee:
1970 1 Mio. Tonnen,
1976 nur noch 200.000 Tonnen
Jungheringe wurden zu Fischmehl verarbeitet. Dann wunderte man sich, dass keine großen Heringe mehr nachgewachsen sind.
Aber Hauptsache, das Bundesforschungsministerium förderte mit unseren Steuergeldern "IFFS" (Integrierte Fischfangsystem)...
Mit nachdenklichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt
www.ethische-rendite.de
www.hauptversammlung24.de
eben habe ich einen Artikel über Nachhaltigkeit beim Thunfisch-Fang gelesen. Da wurde darauf verwiesen, dass die Europäische Union "die Fischer subventioniert (hat), damit sie sich größere Boote anschaffen. Vor allem Thunfischboote. Mehr Leute mussten darauf arbeiten, es kostete mehr Geld, mehr Fisch musste gefangen werden. Und jetzt ist keiner mehr da."
Quelle: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-71123393.html
Ist doch klar, dass so eine Entwicklung eintritt, wenn die Fischer sich sozusagen selber den Ast absägen, auf dem sie sitzen!
Wenn die Thunfisch-Bestände um 85% reduziert worden sind, wenn die Fischer sogar die Jungfische nicht schonten und abfischten…dann ist das doch kein Wunder.
Wäre etwas weniger gefischt geworden, dann hätten die Fischerfamilien heute noch Arbeit.
Hätten die Fischer nur so viel weggefischt, wie sich die Bestände jedes Jahr erholen – dann wäre dies nachhaltig gewesen.
Denn so soll es nicht sein:
Als die ersten europäischen Siedler in Nordamerika ankamen und Anfang des 17. Jahrhunderts bei der Chesapeake Bay siedelten, da wimmelte es in den Gewässern vor der Küste von Walen und von fünf verschiedenen Sorten von Meeresschildkröten.
Die meisten dieser Tierarten sind jetzt nicht mehr vorhanden – sie sind so gejagt worden, dass sie entweder ausgestorben sind oder kurz davor stehen. Lernte die Menschheit aus diesem Fehler?
Müdes Lächeln. Später lief es bei Fischarten genauso ab. Vor gut 100 Jahren schossen in den USA an der Westküste Fisch-Konservenfabriken aus dem Boden. Auf dem Höhepunkt in den 1930ern verpackten alleine die Konservenfabriken in Monterey, Kalifornien, rund 250.000 Tonnen Sardinen pro Jahr.
Erinnert mich übrigens an John Steinbecks „Cannery Row“. Dann, in den späten 1940ern, waren die Gewässer völlig überfischt, und die Sardinen – und die Konservenfabriken – begannen, zu verschwinden. Im Jahr 1957/1958 wurden insgesamt nur 17 Tonnen gefangen. 1973 schloss die letzte Konservenfabrik.
Die gleiche Entwicklung droht nun leider auch in Nord- und Ostsee Denn da werden mittlerweile mit Grundschleppnetzen (die bis auf den Meeresboden reichen und komplette Schwärme einfangen können) sogar die Laichgebiete von Fischen gnadenlos abgefischt, so dass es immer weniger nachwachsende Fische gibt. Das ist nicht nur eine ökologische Katastrophe – sondern auch wirtschaftlich höchst kurz denkend. Wie gesagt, 1973 schloss die letzte Konservenfabrik in Kalifornien.
Für die kalifornischen Fischer und Arbeiter der Konservenfabriken wäre es sicher besser gewesen, wenn etwas weniger gefischt worden wäre - dafür aber nachhaltig. Sinnvoll wäre es nun, Schutzzonen für Laichgebiete anzulegen. Wenn sich die Bestände erholt haben, können Wissenschaftler bestimmen, wie viel Tonnen Fisch Jahr für Jahr nachhaltig gefangen werden können. Als Sofortmaßnahme zur Deckung der Nachfrage sinnvoll: Fischfarmen. Speziell für Lachs.
Mir ist durchaus bewusst, dass dies auch kein Optimalzustand ist. Insbesondere dann nicht, wenn die Tiere mit Antiobiotika vollgepumpt werden. Es gilt aber auch zu sehen: Die Nachfrage ist da, sie würde sonst wahrscheinlich durch das Abfischen wilder Bestände gestillt. Da ist es mir lieber, die Wildbstände können sich erholen und die Fischfarmen mit ihren Züchtungen stillen die Nachfrage.
Ich habe mich auf die Suche nach börsennotierten Fischfarmen gemacht und recherchiert. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nach Abwägung von Pro und Contra eine solche Aktie kaufenswert ist. Es handelt sich um einen norwegischen Betreiber von Fischfarmen – den ich Ihnen im kommenden Premium-Beitrag (erscheint Freitag Abend) vorstellen möchte.
Hier noch ein paar Zahlen zum Thema Nachhaltigkeit am Beispiel des Herings, Quelle Vitus B. Dröscher (er ruhe in Frieden):
Norwegische Fangmengen vor der norwegischen Küste:
1965 1,9 Mio. Tonnen
1969 20.000 Tonnen
1975 17.000 Tonnen
Dann Nordsee:
1970 1 Mio. Tonnen,
1976 nur noch 200.000 Tonnen
Jungheringe wurden zu Fischmehl verarbeitet. Dann wunderte man sich, dass keine großen Heringe mehr nachgewachsen sind.
Aber Hauptsache, das Bundesforschungsministerium förderte mit unseren Steuergeldern "IFFS" (Integrierte Fischfangsystem)...
Mit nachdenklichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
Diplom-Volkswirt
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