Berlin (ots) - Nur ein Schwanzvergleich unter Statistiknerds, so scheint es. Es geht darum, ob der »bereinigte« oder der »unbereinigte« Gender Pay Gap der richtige Wert für die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist. Diese Frage ist hochpolitisch. Als »Bullshit« bezeichnen Typen auf Twitter den »unbereinigten« Wert von 21 Prozent, den das Bundesamt für Statistik zum Equal Pay Day veröffentlicht hat. Ein Autor vom Onlinemagazin Telepolis meinte einmal, in der Zahl schlummere ein »Irrtum«, sie verfälsche »die tatsächliche wirtschaftliche Lage der meisten Männer«. Neunmalkluge, Normalos, Konservative und Rechte bemühen statt der realen 21 Prozent häufig den niedrigeren Wert von sechs Prozent. Doch dieser »bereinigte« Wert ist alles andere als eine saubere Sache. Dabei wird alles herausgerechnet, was Frauen benachteiligt - und schon wirkt der Sexismus kleiner. Zu dieser Milchmännchenrechnung gehören Märchen, die sowohl Männer als auch Frauen leider immer wieder abspulen - oft unbewusst: So heißt es, Frauen ergriffen schlechter bezahlte Berufe (stimmt teilweise), dadurch entstehende Unterschiede sollten nicht berücksichtigt werden (Bullshit), sie seien »natürlich« (Irrtum) oder rührten aus »freien Entscheidungen« der Frauen (falsch). Am »bereinigten« Gender Pay Gap ist vor allem eines richtig: Durch ihn lässt sich die Schuld an der Misere den Benachteiligten selbst in die Schuhe schieben, statt etwas im zurückgebliebenen Deutschland und auf seinem Ausbeutermarkt ändern zu müssen.
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