Düsseldorf (ots) - Die Sorge von Finanzminister Scholz ist berechtigt. Während US-Banken zehn Jahre nach der Finanzkrise wieder Geld verdienen, schleppen sich Deutsche Bank und Commerzbank durch den Alltag der Minizinsen. Doch die Medizin, die Doktor Scholz empfiehlt, ist nicht überzeugend. Zwei Kranke, die sich zusammentun, werden noch lange nicht gesund - erst recht nicht, wenn der Staat die Infusionen setzt. Entsprechend gequält gab die Deutsche Bank den Start der Fusionsgespräche bekannt.
Dass Tausende Stellen wegfallen werden, ist dabei noch das geringste Problem. Das werden sie ohnehin, die Wucht der Digitalisierung erfasst die Branche gerade erst. Wenn Online-Banking und Apple Pay Standard werden, braucht man kaum noch Filialen. Die Probleme sind andere: Wie stark schränkt die Fusion den Wettbewerb ein? Woher kommt das frische Kapital, das die Kranken stark macht? Und: Warum sollte den deutschen Banken dieses Mal ein Megadeal gelingen? An der Übernahme der Dresdner Bank wäre die Commerzbank fast zugrunde gegangen, an der der Postbank doktert die Deutsche Bank bis heute herum. Größe allein macht eine Bank nicht gesund, sie erhöht nur die Gefahr, dass der Steuerzahler sie retten muss.
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