Düsseldorf (ots) - Das Ungeheuerliche ist Realität geworden. Der Terrorist in Neuseeland hat seine Tat aus der Ich-Perspektive gefilmt und live ins Netz gestellt. Jeder, der wollte, konnte zuschauen, wie ein Mann ein Menschenleben nach dem anderen ausknipst, als wäre es nichts. Bis Facebook die Ursprungsversion löschte, hatte sie sich bereits millionenfach im Netz verbreitet. Das Internet vergisst nicht, dieser Satz bekommt nun eine ganz neue Dimension.
Der Fall zeigt, wie gefährlich das Internet ist, wenn es missbraucht wird. Und wie wenig dem bisher entgegengesetzt wird. Unerträglich ist die Vorstellung, dass Sechsjährige (viele von ihnen besitzen schon ein internetfähiges Smartphone) auf dem Schulhof einem Massenmörder zuschauen können. Sicher, Facebook und die anderen sozialen Netzwerke müssen die Schutzmauern höher ziehen. Ihnen allein aber die Verantwortung dafür zuzuweisen, dass grausame Inhalte im Netz kursieren, greift zu kurz. Es ist eine der wichtigsten politischen Aufgaben der Zukunft, auch im Internet Regeln einzuführen, die Freiheit und Kontrolle in die Balance bringen.
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