Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Bayer Aktie taumelt nach Glyphosat Schlappe
Dax angeschlagen
- von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -
10 Prozent tiefer steht die Bayer Aktie nach einer empfindlichen juristischen Schlappe. Auch
der Dax beginnt den Handelstag mit einem deutlichen Abschlag. Zahlreiche Bilanzen, das Brexit
Drama und der Fed Zinsentscheid versprechen einen spannenden Tag.
Tags zuvor hatte der Dax mit 11 823 Punkten einen weiteren Höchststand seit Oktober erreicht
und auch die 200-Tage-Linie überwunden. Hier ging ihm dann jedoch etwas die Luft aus. Am
Nachmittag fällt der Dax zurück auf 11.600 Punkte.
Auch vor der Leitzinsentscheidung der US-Notenbank am Abend lehnen sich die Anleger nicht mehr
weit aus dem Fenster. Einen Zinsschritt der Fed erwartet auf der Sitzung niemand. Die Märkte
schauen vor allem auf die Projektionen der Zentralbanker. Zuletzt wurden diese im Dezember
vorgelegt. Die Notenbank hatte damals bis Ende 2020 noch drei weitere Zinsanhebungen
signalisiert.
Bayer Aktien brechen ein
Das stand zu befürchten: Bayer hat in einem richtungsweisenden Prozess um Glyphosat eine
schwere Schlappe erlitten. Eine Jury in San Francisco hat einstimmig entschieden, dass
Glyphosat ein wesentlicher Faktor für die Krebserkrankung eines Klägers ist. Jetzt wird über
die Frage der Haftung entschieden. Dieses Urteil dient dann als Grundlage für weitere gut 800
Gerichtsverfahren. Die Bayer Aktie verliert zweistellig.
BMW verkauft mehr Autos
BMW hat im vergangenen Jahr zwar mehr Autos verkauft, aber deutlich weniger Gewinn gemacht als
im Vorjahr. Wie im vergangenen Jahr rechnet BMW auch im laufenden Jahr mit einem leichten
Absatzwachstum. Zu Umsatz und Ergebnis gibt es noch keine Aussagen. Sparen will BMW unter
anderem bei der Vielfalt von Ausstattungen, Motor- und Modellvarianten.
Münchener Rück will weiter wachsen
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re will nach der Rückkehr zu einem Milliardengewinn im
laufenden Jahr noch etwas höher hinaus. Der Überschuss solle 2019 etwa 2,5 Milliarden Euro
erreichen. Dabei will die Munich Re nicht die Einnahmen steigern, sondern Kosten senken und
lukrativere Geldanlage-Geschäfte abwickeln. Im vergangenen Jahr hatte die Munich Re unter dem
Strich insgesamt 2,3 Milliarden Euro verdient, obwohl die verheerenden Waldbrände in
Kalifornien kurz vor Jahresende kräftig am Gewinn gezehrt hatten.
Fedex kappt die Gewinnprognose
Einen Beleg über einen sich abschwächenden Welthandel lieferte nun auch der US-
Paketdienstleister Fedex. Der Konzern rechnet mit einem globalen Konjunkturabschwung und strich
seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr nach einem enttäuschenden Winterquartal
weiter zusammen.
Im Dax leiden darunter die Anteile der Deutschen Post - Eine Kaufempfehlung der HSBC verhindert
aber höhere Kursverluste.
Börse Stuttgart TV
Ideal wäre es, wenn die US Wirtschaft schwächeln würde, das Kapitalmarktexperte Stefan Riße im
Interview bei Börse Stuttgart TV.
Dann nämlich würde die Fed den Fuß von der Bremse nehmen und den Markt erneut mit Liquidität
fluten.
Insofern ist die Zinssitzung am Mittwoch durchaus spannend.
Riße äußert sich außerdem zum 737 Debakel bei Boeing, zur geplanten Fusion von Deutscher
Commerzbank sowie zum neu ausgerichteten Value Investor Ansatz bei acatis.
Video unter folgendem Link anschauen: https://youtu.be/l575Fan42Ak
Euwax Sentiment Index
Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, lag am Vormittag in der
Spitze mit 75 Punkten deutlich im Plus. Anleger setzten auf einen stärkeren Dax. Der Dax
schaffte es aber nicht, sich nach vorne zu arbeiten. Derivate Anleger schalten daraufhin einen
Gang zurück.
Trends im Handel
Der zweistellige Verlust der Bayer Aktie spalten die Derivate-Anleger: Die Einen trennen sich
von ihren Calls, Andere dagegen steigen gehebelt auf dem ausgebombten Niveau ein.
Anders Lufthansa und SAP: in beiden Fällen trennen sich Anleger von ihren Calls.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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