FRANKFURT (Dow Jones)--Atlantia trennt sich von einem großen Paket Hochtief-Aktien, um die eigene Verschuldung zu senken. Der italienische Autobahnbetreiber teilte mit, er habe mit Goldman Sachs dazu eine sogenannte Collar-Transaktion vereinbart, die gut 5,6 Millionen Aktien oder 8 Prozent des gesamten Kapitals des Essener Baukonzerns umfasst. Die Transaktion hat einen Gesamtwert von 752 Millionen Euro.
Atlantias Beteiligung sinkt durch die Transaktion von knapp 24 auf knapp 16 Prozent. Das von der Familie Benetton kontrollierte Unternehmen bleibt nach dem spanischen Infrastrukturkonzern ACS, der Hochtief mit knapper Aktienmehrheit kontrolliert und konsolidiert, zweitgrößter Aktionär. Die Italiener waren erst im vergangenen Jahr in den Kreis der Hochtief-Eigner eingestiegen - im Zuge der Übernahme des spanischen Autobahnkonzerns Abertis, den alle drei - Atlantia, ACS und Hochtief - gemeinschaftlich vollzogen haben.
Atlantia hält mit 50 Prozent plus einer Aktie die Mehrheit bei Abertis. Allerdings hat sich die Verschuldung des Konzerns dadurch auf 37,9 Milliarden Euro vervierfacht. Wegen hoher Rückstellungen für den Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua im vergangenen Sommer verzeichnete der italienische Autobahnbetreiber einen erheblichen Einbruch seines Nettogewinns im vergangenen Jahr, den der Ergebnisbeitrag von Abertis nicht auffangen konnte.
Goldman Sachs wird die Hochtief-Aktien nun zu bestimmten Konditionen an institutionelle Investoren weiterverkaufen. Atlantia sichert sich mit Hilfe des Vertrags beim Preis nach unten ab und profitiert bis zu einem gewissen Maße auch von möglichen Kurssteigerungen. Die Italiener verpflichten sich zugleich, in den nächsten 120 Tagen keine weiteren Hochtief-Aktien zu verkaufen.
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March 28, 2019 02:36 ET (06:36 GMT)
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