FRANKFURT (Dow Jones)--Der Energieversorger Uniper beugt sich dem Druck des aktivistischen Investors Elliott und lässt die Hauptversammlung am 22. Mai nun über einen Beherrschungsvertrag durch den finnischen Versorger Fortum abstimmen.
Elliotts Vehikel Cornwall hatte die Uniper SE im März aufgefordert, die Aktionäre in einer außerordentlichen Hauptversammlung über einen Beherrschungsvertrag entscheiden zu lassen.
Der Punkt wurde nun in die Tagesordnung aufgenommen: "Beschlussfassung über die Anweisung an den Vorstand, den Abschluss eines rechtmäßigen Beherrschungsvertrages zwischen der Uniper SE als beherrschter Gesellschaft und der Fortum Oyj oder einer ihrer Tochtergesellschaften als herrschendem Unternehmen vorzubereiten."
Der bisherige unklare Schwebezustand zwischen Uniper und Fortum habe eine unbefriedigende und nicht tragbare Dynamik hervorgerufen, die für die Gesellschaft abträglich sei, kritisiert die Aktionärin Cornwall. Eine Aufrechterhaltung des Status Quo berge die Gefahr, dass der Wert der Gesellschaft noch weiter gefährdet werde. Der Beherrschungsvertrag sei im besten Interesse der Gesellschaft und ihrer Gesellschafter, Arbeitnehmer, sowie ihrer sonstigen Stakeholder, hieß es von Cornwall.
Der finnische Energiekonzern Fortum hält nahezu 50 Prozent an Uniper, Elliott hält rund 17 Prozent.
Fortum wollte ursprünglich in einem ersten Anlauf Uniper schlucken, scheiterte aber am Widerstand des Unternehmens. Deshalb ging er den Umweg und kaufte Eon für rund 4 Milliarden Euro den verbliebenen Anteil von 47 Prozent an der Kraftwerkstochter ab. Wegen einer von den russischen Behörden aufgestellten Barriere darf Fortum jedoch nicht mehr als die Hälfte des Kapitals besitzen.
Dass Fortum schließlich die Kontrolle erlangen wird, werteten Beobachter als Motiv des aggressiven Investors Elliott, der sich zuletzt stetig mehr Uniper-Aktien gesichert hat. Der Markt glaubt, dass Elliott auf ein gutes Angebot aus dem hohen Norden setzt.
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April 12, 2019 10:55 ET (14:55 GMT)
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