NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert haben sich die US-Börsen am Ostermontag gezeigt. Beobachter sprachen von Zurückhaltung zu Beginn einer ereignisreichen Woche mit einer Fülle von Quartalsausweisen, die zeigen werden, wie es um die Ertragslage der US-Unternehmen bestellt ist.
Der Dow-Jones-Index sank um 0,2 Prozent auf 26.511 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent. Das Umsatzvolumen war mit 722 (Donnerstag: 834) Millionen Aktien an der Nyse recht dünn. Auf 1.219 Kursgewinner kamen 1.732 -verlierer. Unverändert schlossen 95 Titel.
In den Kursen sei sehr viel an guten Nachrichten schon eingepreist, daher fehlten Impulse für eine Fortsetzung des Anstiegs sagte Michael Arone, Chief Investment Strategist bei State Street Global Advisors. Arone hofft, dass neue Impulse von den Ausblicken der Unternehmen kommen, die diese zusammen mit ihren Quartalszahlen in den kommenden Tagen veröffentlichen.
Der Montag war der erste Handelstag seit Donnerstag, da am Karfreitag die Börsen geschlossen blieben. Auch am Ostermontag fand an den meisten europäischen Börsen kein Handel statt. Die Vorgaben aus Asien waren uneinheitlich. Während die meisten Börsen leicht zulegten, ging es in Schanghai steil abwärts, unter anderem belastet vom hohen Ölpreis.
Ölpreis im Aufwind
Denn die Ölpreise legten kräftig zu, weil die USA ihre Iran-Sanktionen ausweiten. Demnach soll es keine Ausnahmen mehr für das Verbot von iranischen Ölexporten geben. Bislang hatten die USA acht Ländern eine solche Ausnahme eingeräumt, darunter China, Indien und der Türkei, die zu den Hauptabnehmern iranischen Öls gehören. Diese Regelung sollte für 180 Tage gelten unter der Bedingung, dass die betreffenden Länder ihre Importe reduzieren und auf deren Beendigung hinarbeiten. Anfang Mai nun werden die Ausnahmen auslaufen, wie das Weiße Haus am Montag mitteilte. Der Preis für das Barrel WTI stieg daraufhin um 2,7 Prozent auf 65,70 Dollar, Brent legte um 2,9 Prozent auf 74,04 Dollar zu.
An Konjunkturdaten wurde der Chicago Fed National Activity Index veröffentlicht. Er verbesserte sich im März auf einen Stand von minus 0,15 von minus 0,31 im Februar. Daten vom Immobilienmarkt enttäuschten: Im März schrumpften die Verkäufe bestehender Eigenheime überraschend deutlich.
In den Fokus rückt der Höhepunkt der Berichtssaison, denn rund 150 Unternehmen aus dem S&P-500 werden in der laufenden Woche über das abgelaufene Quartal Zahlen ausweisen, darunter Coca-Cola, Twitter, Facebook, Amazon, Microsoft, Starbucks und Ford. Am Montag vor Handelsbeginn hatte bereits Halliburton berichtet und Ergebnis- und Umsatzerwartungen übertroffen. Die Aktie gab anfängliche Gewinne jedoch ab und schloss 0,1 Prozent im Minus. Die Aussagen auf der Telefonkonferenz zu den Zahlen hätten nicht wirklich überzeugt, hieß es hierzu.
Energiesektor folgt Ölpreis nach oben - Tesla schwächer
Im Sog der kräftig steigenden Ölpreise legten Aktien von Unternehmen der Energiebranche kräftig zu. Mit einem Plus von durchschnittlich 2,1 Prozent führten sie die Liste der Gewinner mit großem Abstand an. Unter den Einzelwerten rückten Exxon Mobil um 2,2 Prozent vor und Chevron um 1,7 Prozent. Chesapeake Energy verbesserten sich um 6,5 Prozent.
Überraschend deutlich gesunkene März-Verkaufszahlen bestehender Eigenheime belasteten die Aktie von Bauunternehmen. Unter anderem fielen D.R. Horton und Lennar jeweils um 1,6 Prozent. Toll Brothers büßten 2,6 Prozent ein.
Tesla verbilligten sich um 3,8 Prozent. Der Elektroautokonzern untersucht Filmaufnahmen aus Schanghai, auf denen offenbar ein Tesla-Wagen Feuer fängt. Am Montag hielt Tesla überdies seinen Autonomy Day ab, an dem das Unternehmen über seine Pläne zu selbstfahrenden Autos informieren wollte. Am Mittwoch wird Tesla dann Zahlen ausweisen, bei denen erneut ein Verlust erwartet wird.
Die Analysten von Evercore erwarteten nicht viel von der Investorenveranstaltung am Montag und zeigten sich überdies skeptisch, was die kurzfristigen Absatz- und Ertragsaussichten Teslas angeht. Sie stuften daher die Aktie auf Underperform von In-Line zurück und senkten das Kursziel auf 240 von 330 Dollar.
Am Devisenmarkt stabilisierte sich der Euro nach seiner schwachen Vorwoche. Er ging mit rund 1,1260 Dollar und damit minimal befestigt um. Derweil profitierten sogenannte Rohstoffwährungen wie die norwegische Krone, der kanadische Dollar und der russische Rubel vom steigenden Ölpreis und legten zum US-Dollar um je etwa 0,3 Prozent zu.
Am Anleihemarkt gaben die Notierungen etwas nach, was Beobachter mit Inflationssorgen wegen der steigenden Ölpreise erklärten. Deutlich anziehende Preise könnten die Anleiherenditen mehr als aufzehren. Die Zehnjahresrendite stieg um 2,3 Basispunkte auf 2,59 Prozent.
Der Goldpreis zeigte sich wenig verändert, nachdem er an den vergangenen Wochen unter dem festen Aktienmarkt gelitten hatte. Nun milderten steigende Ölpreise den Verkaufsdruck auf das auch als Inflationsschutz gesehene Edelmetall. Die Feinunze kostete im späten US-Handel 1.275 Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 26.511,05 -0,18 -48,49 13,65 S&P-500 2.907,97 0,10 2,94 16,00 Nasdaq-Comp. 8.015,27 0,22 17,21 20,80 Nasdaq-100 7.713,50 0,31 23,78 21,86 US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 2,39 0,5 2,39 118,9 5 Jahre 2,38 1,2 2,37 45,7 7 Jahre 2,49 2,3 2,46 23,8 10 Jahre 2,59 2,3 2,56 14,2 30 Jahre 2,99 2,8 2,96 -7,9 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:46 Uhr Mi, 17.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1258 +0,12% 1,1301 1,1303 -1,8% EUR/JPY 126,02 +0,14% 126,47 126,57 +0,2% EUR/CHF 1,1436 +0,30% 1,1409 1,1403 +1,6% EUR/GBP 0,8673 +0,19% 0,8663 0,8665 -3,6% USD/JPY 111,94 +0,02% 111,92 111,99 +2,1% GBP/USD 1,2981 -0,06% 1,3045 1,3043 +1,7% Bitcoin BTC/USD 5.372,51 +1,82% 5.270,38 5.214,76 +44,5% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 65,66 64,00 +2,6% 1,66 +41,2% Brent/ICE 74,11 71,97 +3,0% 2,14 +34,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.275,04 1.275,82 -0,1% -0,79 -0,6% Silber (Spot) 15,02 15,02 +0,0% +0,00 -3,1% Platin (Spot) 898,00 903,00 -0,6% -5,00 +12,7% Kupfer-Future 2,90 2,92 -0,5% -0,02 +10,1% ===
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April 22, 2019 16:11 ET (20:11 GMT)
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