Mainz (ots) - Im vergangenen Jahr dürften Prognosen zufolge gut 3,5 Milliarden Pakete zugestellt worden sein. Das sind mehr als doppelt so viele wie zur Jahrtausendwende. Und damit ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Denn die Branche rechnet weiterhin mit jährlichen Wachstumsraten von fünf bis sieben Prozent. Läuft alles so weiter wie bisher, wird es künftig noch deutlich mehr Probleme bei der Zustellung geben, werden Lohn- und Sozialdumping in der Branche weiter um sich greifen. Der Vorstoß von Arbeitsminister Hubertus Heil, mit der Nachunternehmerhaftung die Zustelldienste dazu zu verpflichten, für Verstöße ihrer Subunternehmen gegen Mindestlohn und Sozialversicherungspflicht gerade zu stehen, zielt daher in die richtige Richtung. Sollte er sich durchsetzen, hat das für Paketempfänger allerdings Konsequenzen. Denn die Nachunternehmerhaftung wird den Zustelldiensten steigende Kosten bringen. Und die werden die Unternehmen wieder hereinholen müssen. Da sie höhere Preise bei den großen Internethändlern wie Amazon oder Zalando auf Grund deren Marktmacht nur sehr schwer durchsetzen können, werden sie bei den Empfängern ansetzen. Und zwar auf der sogenanten "letzten Meile", also bei der Zustellung bis zur Haustür. Sie ist der Knackpunkt für die Paketdienste, denn auf der letzten Meile entstehen 50 Prozent der Lieferkosten. Auf kurz oder lang werden wir uns daher von einer alten Gewohnheit verabschieden müssen, und zwar von der Lieferung bis zur Haustür ohne Aufpreis. Einige große Anbieter denken bereits jetzt darüber nach, das als Premiumservice anzubieten. Heils Pläne werden das noch forcieren.
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