Berlin (ots) - Die Wahl galt als unverlierbar, und doch erlitten Bill Shorten und seine oppositionelle Labor-Party eine bittere Niederlage. Seit dem parteiinternen Putsch der regierenden Liberalkonservativen trieben die Sozialdemokraten Regierungschef Scott Morrison mit Plänen für eine progressive Steuerpolitik, bessere Krankenversicherung und die höhere Besteuerung von Kohle vor sich her. Doch Premierminister Morrison schaffte mit einer Angstkampagne die Sensation, vielleicht kann er sogar alleine regieren. Labor gefährde mit seinen Steuerplänen den Wohlstand Australiens - seine einzige politische Aussage verfing letztlich doch. Für die Umwelt ist dies keine gute Nachricht, die Klimawandelleugner in der Regierung werden sich bestätigt sehen. Dass Labor verloren hat, lag vor allem am Spitzenkandidaten. Shorten vermochte es zu keinem Zeitpunkt, die Leute mitzunehmen. Der langjährige Gewerkschaftsvorsitzende hat sich vor allem einen zweifelhaften Ruf als miserabler Autofahrer erworben. Die Unzufriedenheit über die Regierung konnte er nicht nutzen, die Wechselstimmung verpuffte angesichts seiner Trägheit. Für Labor beginnt die Analyse der Wahlniederlage mit einem internen Richtungsstreit, die Parteilinke bringt sich bereits in Stellung für Shortens Nachfolge, andere warten noch ab. Nach der dritten Wahlniederlage folgen nun drei weitere bittere Jahre in der Opposition. Und das, nachdem Labor zwei Jahre lang in allen Umfragen in Führung lag.
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