Der frühere SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel ist dem Eindruck entgegengetreten, dass er nach dem Wahldesaster seiner Partei für personelle Konsequenzen an der Partei oder Fraktionsspitze ist. Er habe "gar keine personellen Konsequenzen gefordert", sagte er am Sonntagabend in der ARD-Sendung "Anne Will".
Zuvor hatte Gabriel dem "Tagesspiegel" gesagt: "Alles und alle gehören auf den Prüfstand." In Berlin müssten jetzt "diejenigen Verantwortung übernehmen, die den heutigen personellen und politischen Zustand in der SPD bewusst herbei geführt haben."
Bei "Anne Will" sagte er zu möglichen personellen Konsequenzen: "Das werden andere entscheiden müssen." Später fügte er hinzu: "Ich will mit diesem Theater nichts mehr zu tun haben."
Die "Bild am Sonntag" hatte zuvor berichtet, der frühere SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz wolle die Bundestagsfraktionschefin Andrea Nahles stürzen. Gabriel kommentierte das mit den Worten: "Ein Putsch, der in der Zeitung steht, findet in aller Regel nicht statt."
Die SPD war bei der Europawahl weit unter 20 Prozent und damit auf das schlechteste Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl abgesackt. Bei der Landtagswahl in Bremen verlor sie den Hochrechnungen zufolge ebenfalls dramatisch und ist nach 73 Jahren nicht mehr stärkste Kraft./mfi/DP/edh
AXC0137 2019-05-26/23:37