Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hat eine Übernahme des Vorsitzes der SPD nach dem Rücktritt der bisherigen Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles kategorisch ausgeschlossen. "Das wäre völlig unangemessen, wenn ich das als Vizekanzler und Bundesminister der Finanzen übernehmen würde", sagte Scholz in der ARD-Sendung Anne Will am Sonntagabend. "Ich habe jedenfalls diese Variante für mich sofort ausgeschlossen."
Auf die Nachfrage, ob er die kommissarische wie auch die ordentliche Übernahme des Parteivorsitzes ausschließe, erklärte der stellvertretende SPD-Vorsitzende: "Nein, ich halte das mit dem Amt eines Bundesministers der Finanzen für nicht zeitlich zu schaffen." Er wolle nicht "Politikdarsteller" sein, erklärte der Finanzminister. "Es wäre nicht richtig gewesen, wenn jetzt einer versucht, alle möglichen Ämter an sich zu binden", erklärte Scholz. "Das geht schief."
Zugleich wollte Scholz aber keinen Hinweis darauf geben, wie die künftige Besetzung der Spitzenämter nach dem Rücktritt von Andrea Nahles aussehen werde. Es sei wichtig, "dass Entscheidungen unter Beteiligung der Mitglieder der Partei geschehen, und deshalb kann ich nicht sagen, wie es ausgeht", erklärte er. Die Mitglieder sollten ja beteiligt werden. Scholz sprach wegen des Rücktritts von Nahles von einem "sehr traurigen Tag" und betonte, seine Unterstützung habe diese bis zuletzt gehabt.
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June 02, 2019 16:29 ET (20:29 GMT)
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