Frankfurt am Main (ots) -
- Erfolgsquote liegt bei 77 %: knapp vier von fünf Vorhaben sind erfolgreich - Mehr als drei Viertel der Vorhaben in Afrika erfolgreich - Steigende Relevanz von Klein- und Mittelstädten für nachhaltige Entwicklung
"Zu größerer Wirkung in kleineren Städten". Dies ist der Titel, unter dem die KfW heute den in zweijährigem Rhythmus erscheinenden 15. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) mit Entwicklungs- und Schwellenländern vorgelegt hat. Die Wirkung von 181 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 2,8 Mrd. EUR (davon rund 2,3 Mrd. EUR aus BMZ-Mitteln) wurde in den Jahren 2017/2018 von der unabhängigen FZ-Evaluierungsabteilung der KfW untersucht. In der Stichprobe, die das Gesamtportfolio abgeschlossener Vorhaben repräsentiert, wurden 77 % der Projekte als erfolgreich klassifiziert.
Der 15. Evaluierungsbericht beleuchtet als Schwerpunktthema "Mittelstädte: zwischen Großstadt und Hinterland" und zeigt auf, dass das Potenzial regionaler und lokaler Zentren als Bausteine nachhaltiger ökonomischer, ökologischer und sozialer Entwicklung bisher unterschätzt wurde. Die Unterstützung von Mittelstädten in Entwicklungs- und Schwellenländern gewinnt zusätzlich an Relevanz, weil laut Prognosen dieser Städtetypus - und nicht etwa Megastädte - die meisten Menschen im Zuge des ungebrochenen Trends zu Urbanisierung und Landflucht wird aufnehmen müssen - insbesondere in Asien und Afrika.
Mittlerweile ist klar: Städte sind Motoren für Wachstum und Fortschritt, wenn die Chancen der Agglomeration genutzt werden. Rasant wachsende Städte bergen aber auch das Risiko einer Verelendung. "Was der im Vergleich zum 'alten' Europa wesentlich schneller laufende Verstädterungsprozess in Asien und Afrika in den nächsten 15 bis 20 Jahren mit sich bringen wird, beeinflusst uns alle", sagte Prof. Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.
Der deutliche Fokus des Engagements der KfW in Subsahara-Afrika spiegelt sich auch in der Evaluierung wider. Etwas mehr als drei Viertel aller Vorhaben sind dort erfolgreich, die Durchschnittsnote beträgt genau 3. Erfolgreich förderte die KfW dabei u. a. die Friedensentwicklung in der Konfliktregion Casamance im Senegal (Note 2). Hier konnte Pionierarbeit geleistet werden. Konfliktsensibel wurde soziale und wirtschaftliche Infrastruktur wieder aufgebaut, zur hohen Zufriedenheit der Bevölkerung. Der asiatische Raum schneidet mit der Bewertung von 91 % aller Projekte als erfolgreich besonders gut ab.
Im Gesundheitssektor lag ein Fokus auf der Bekämpfung der Kinderlähmung in Nigeria und Indien, die gute Ergebnisse erzielte. Im Landwirtschaftssektor sticht ein Projekt in Indien heraus, das mit der seltenen Note 1 bewertet wurde, dank seiner Breitenwirksamkeit: Der Ansatz, der den Familien auch ohne saisonale Arbeitsmigration ein Auskommen sicherte, wurde in weiteren Regionen des Landes übernommen. Die ebenfalls seltene Note 5 wurde für ein Vorhaben in Guinea vergeben. Das den Transportsektor betreffende Projekt scheiterte mangels fehlender Fertigstellung der unterstützten Infrastruktur, u.a. wegen Insolvenz der Baufirma. Bei Umwelt- und Naturschutzprogrammen erweist sich der politische Rahmen als entscheidend für die erfolgreiche Realisierung der Zusammenarbeit, wie ein Vorhaben in der Amazonasregion Boliviens (Note 4) illustriert, bei dem der Naturschutz gegen Wirtschaftsinteressen verlor.
"Evaluierung ist ein sehr effektives Lerninstrument. Wir geben Rückmeldung ins Haus und erleben immer wieder, dass Konzeptionen von Folgeprojekten angepasst, schärfer gemacht werden. Moderne methodische Ansätze - wie beispielsweise der Einsatz von Satellitenbildern - sind insbesondere im fragilen Kontext von großer Wichtigkeit," sagte Prof. Dr. Eva Terberger, Leiterin der Abteilung Evaluierung bei der KfW.
Die Digitalisierung verändert die Evaluierungsarbeit zunehmend. Der Umfang zugänglicher Datensätze, Satellitenbilder und Open Source Informationen steigt rapide an. Dies ermöglicht zusätzliche Blickwinkel und Analysen, die die FZ-Evaluierungsabteilung der KfW in ihre Arbeit integriert. Traditionelle Evaluierungsansätze wie das "Rapid Appraisal", das schnell und kostengünstig die Evaluierung einer großen Anzahl an Projekten erlaubt, werden mit Hilfe neuer Informationsquellen ergänzt, um noch verlässlicheres Lernen aus Evaluierungen zu ermöglichen.
Der 15. Evaluierungsbericht ist abrufbar unter: http://ots.de/RYowuS
Zum Geschäftsbereich KfW Entwicklungsbank finden Sie unter: www.kfw-entwicklungsbank.de.
OTS: KfW newsroom: http://www.presseportal.de/nr/41193 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2
Pressekontakt: KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt Kommunikation (KOM), Dr. Charis Pöthig Tel. +49 (0)69 7431 4683, Fax: +49 (0)69 7431 3266, E-Mail: Charis.Poethig@kfw.de, Internet: www.kfw.de
- Erfolgsquote liegt bei 77 %: knapp vier von fünf Vorhaben sind erfolgreich - Mehr als drei Viertel der Vorhaben in Afrika erfolgreich - Steigende Relevanz von Klein- und Mittelstädten für nachhaltige Entwicklung
"Zu größerer Wirkung in kleineren Städten". Dies ist der Titel, unter dem die KfW heute den in zweijährigem Rhythmus erscheinenden 15. Evaluierungsbericht über die Wirksamkeit der Finanziellen Zusammenarbeit (FZ) mit Entwicklungs- und Schwellenländern vorgelegt hat. Die Wirkung von 181 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) geförderten Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von 2,8 Mrd. EUR (davon rund 2,3 Mrd. EUR aus BMZ-Mitteln) wurde in den Jahren 2017/2018 von der unabhängigen FZ-Evaluierungsabteilung der KfW untersucht. In der Stichprobe, die das Gesamtportfolio abgeschlossener Vorhaben repräsentiert, wurden 77 % der Projekte als erfolgreich klassifiziert.
Der 15. Evaluierungsbericht beleuchtet als Schwerpunktthema "Mittelstädte: zwischen Großstadt und Hinterland" und zeigt auf, dass das Potenzial regionaler und lokaler Zentren als Bausteine nachhaltiger ökonomischer, ökologischer und sozialer Entwicklung bisher unterschätzt wurde. Die Unterstützung von Mittelstädten in Entwicklungs- und Schwellenländern gewinnt zusätzlich an Relevanz, weil laut Prognosen dieser Städtetypus - und nicht etwa Megastädte - die meisten Menschen im Zuge des ungebrochenen Trends zu Urbanisierung und Landflucht wird aufnehmen müssen - insbesondere in Asien und Afrika.
Mittlerweile ist klar: Städte sind Motoren für Wachstum und Fortschritt, wenn die Chancen der Agglomeration genutzt werden. Rasant wachsende Städte bergen aber auch das Risiko einer Verelendung. "Was der im Vergleich zum 'alten' Europa wesentlich schneller laufende Verstädterungsprozess in Asien und Afrika in den nächsten 15 bis 20 Jahren mit sich bringen wird, beeinflusst uns alle", sagte Prof. Dr. Joachim Nagel, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe.
Der deutliche Fokus des Engagements der KfW in Subsahara-Afrika spiegelt sich auch in der Evaluierung wider. Etwas mehr als drei Viertel aller Vorhaben sind dort erfolgreich, die Durchschnittsnote beträgt genau 3. Erfolgreich förderte die KfW dabei u. a. die Friedensentwicklung in der Konfliktregion Casamance im Senegal (Note 2). Hier konnte Pionierarbeit geleistet werden. Konfliktsensibel wurde soziale und wirtschaftliche Infrastruktur wieder aufgebaut, zur hohen Zufriedenheit der Bevölkerung. Der asiatische Raum schneidet mit der Bewertung von 91 % aller Projekte als erfolgreich besonders gut ab.
Im Gesundheitssektor lag ein Fokus auf der Bekämpfung der Kinderlähmung in Nigeria und Indien, die gute Ergebnisse erzielte. Im Landwirtschaftssektor sticht ein Projekt in Indien heraus, das mit der seltenen Note 1 bewertet wurde, dank seiner Breitenwirksamkeit: Der Ansatz, der den Familien auch ohne saisonale Arbeitsmigration ein Auskommen sicherte, wurde in weiteren Regionen des Landes übernommen. Die ebenfalls seltene Note 5 wurde für ein Vorhaben in Guinea vergeben. Das den Transportsektor betreffende Projekt scheiterte mangels fehlender Fertigstellung der unterstützten Infrastruktur, u.a. wegen Insolvenz der Baufirma. Bei Umwelt- und Naturschutzprogrammen erweist sich der politische Rahmen als entscheidend für die erfolgreiche Realisierung der Zusammenarbeit, wie ein Vorhaben in der Amazonasregion Boliviens (Note 4) illustriert, bei dem der Naturschutz gegen Wirtschaftsinteressen verlor.
"Evaluierung ist ein sehr effektives Lerninstrument. Wir geben Rückmeldung ins Haus und erleben immer wieder, dass Konzeptionen von Folgeprojekten angepasst, schärfer gemacht werden. Moderne methodische Ansätze - wie beispielsweise der Einsatz von Satellitenbildern - sind insbesondere im fragilen Kontext von großer Wichtigkeit," sagte Prof. Dr. Eva Terberger, Leiterin der Abteilung Evaluierung bei der KfW.
Die Digitalisierung verändert die Evaluierungsarbeit zunehmend. Der Umfang zugänglicher Datensätze, Satellitenbilder und Open Source Informationen steigt rapide an. Dies ermöglicht zusätzliche Blickwinkel und Analysen, die die FZ-Evaluierungsabteilung der KfW in ihre Arbeit integriert. Traditionelle Evaluierungsansätze wie das "Rapid Appraisal", das schnell und kostengünstig die Evaluierung einer großen Anzahl an Projekten erlaubt, werden mit Hilfe neuer Informationsquellen ergänzt, um noch verlässlicheres Lernen aus Evaluierungen zu ermöglichen.
Der 15. Evaluierungsbericht ist abrufbar unter: http://ots.de/RYowuS
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