Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Dax versucht erneut Erholung
Bremsspuren: Deutsche Exporte gehen stark zurück
- von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV Nachrichtenredaktion -
von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV Nachrichten
Gute US Vorgaben helfen dem Dax wieder über die 12.000 Punkte. Ein Belastungsfaktor aber sind
die überraschend schwachen Exporte aus Deutschland.
Der deutsche Außenhandel hat im April einen kräftigen Dämpfer erlitten. Die Ausfuhren deutscher
Güter gingen um 3,7 Prozent zurück. Die Einfuhren ausländischer Waren gingen ebenfalls zurück,
allerdings nur um 1,3 Prozent. Auch die deutsche Industrie hat ihre Produktion im April kräftig
zurückgefahren. Die Gesamtproduktion fiel um 1,9 Prozent. Das ist der stärkste Rückgang seit
August 2015.
Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank Liechtenstein schaut entsprechend sorgenvoll nach
vorn: In Zeiten von Handelskriegen ist das wirtschaftliche Risiko für die deutsche
exportabhängige Wirtschaft besonders hoch. Noch aber hilft die Binnenwirtschaft - also Konsum
und Bau. Ansonsten herrscht das Prinzip Hoffnung.
Trotzdem macht der deutsche Aktienmarkt wieder Boden gut. Positive Impulse kommen dabei von den
festeren Börsen in den USA nach moderateren Tönen im Zollstreit mit Mexico. Auch die Börsen
Asiens haben überwiegend zugelegt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 nahm den Schwung der US-
Börsen vom Donnerstag mit und stieg um ein halbes Prozent. Auch in Südkorea ging es aufwärts,
während Indien etwas schwächelte.
Im Fokus steht der US Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte
die US Fed dazu veranlassen, einen Zinsschritt nach unten zu unternehmen.
Die Deutsche Bank wird in Zusammenhang mit den umstrittenen ?Cum-Ex? Steuerdeals noch stärker
ins Visier genommen. Die Ermittlungen gegen Mitarbeiter und Vorstände (auch ehemalige) werden
ausgeweitet.
Gerresheimer, Aumann und Xing werden heute mit Dividendenabschlag gehandelt.
Software AG werden von der Credit Suisse hochgestuft von Underperform auf Neutral. Hella
dagegen von Oddo abgestuft von Neutral auf Reduce.
Deutsche Wohnen sacken weiter ab
Morgan Stanley ist skeptisch für die Geschäfte von Deutsche Wohnen und hat abgestuft von
"Overweight" auf "Equal-weight". Auch das Kursziel wurde gesenkt von 50 auf 39 Euro. Das Risiko
sei wieder gestiegen, dass sich die Politik in den deutschen Wohnungsmarkt einmische, so der
entsprechende Analyst.
Bereits am Donnerstag waren die Aktien um knapp acht Prozent eingebrochen. Angeblich will die
Berliner Landesregierung die Wohnungsmieten ab 2020 für fünf Jahre einfrieren.
Auch die Aktien von Vonovia , LEG Immobilien, ADO Properties und Adler Real Estate waren massiv
unter Druck geraten.
Börse Stuttgart TV
Geplatzte Mega-Fusion in der Automobilbranche, Staatsbesuch von Donald Trump in Großbritannien,
Turbulenzen im US-Tech-Sektor und eine mögliche Trendwende in der US-Zinspolitik. Es ist viel
los in dieser Woche an den internationalen Finanzmärkten. Doch wie ist das alles einzuordnen?
Eine Einschätzung von Roland Hirschmüller, Baader Bank, bei Börse Stuttgart TV.
Video unter folgendem Link anschauen: https://youtu.be/IkdhXS7HETg
Euwax Sentiment Index
Der EUWAX Sentiment Index, das Stimmungsbarometer der Börse Stuttgart, fällt heute deutlich
unter die Null-Linie. Anleger rechnen mit schwächeren Dax Kursen und kaufen überwiegend Puts
auf den Dax. Calls werden verkauft.
Trends im Handel
Nach einer Empfehlung kaufen Anleger heute mehrheitlich Calls auf den Zahlungsabwickler Paypal
und den chinesischen Akkuspezialisten BYD.
Die Immobilientitel stehen heute unter Druck. Deutsche Wohnen verlieren deutlich - Anleger
setzten mit Calls auf bessere Kurse.
Anders bei TAG Immobilien, hier greifen die gewählten StopLoss Bremsen, Calls werden verkauft.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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