Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Preisdruck in der Eurozone hat im Mai deutlich abgenommen. Die jährliche Inflationsrate sank auf 1,2 (April: 1,7) Prozent. Die Statistikbehörde Eurostat bestätigte damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre erste Schätzung vom 4. Juni. Mittelfristig peilt die Europäische Zentralbank (EZB) einen Zielwert von knapp 2 Prozent an.
Die sogenannte Kernteuerung, die besonders volatile Preise außen vor lässt, sank ebenfalls spürbar. Die Kernrate (ohne die Preise von Energie, Nahrungsmitteln, Alkohol und Tabak) fiel auf 0,8 (April: 1,3) Prozent. Die Kernrate gilt unter Ökonomen als Richtgröße für den Inflationstrend.
Hinter dem Zickzackkurs der Inflation in den jüngsten Monaten stehen die Ferienzeiten um Ostern und Pfingsten, die regelmäßig zu größeren Preisbewegungen bei Ferienunterkünften und Pauschalreisen führen, wenn die Feiertage in einem Jahr früher als im folgenden Jahr anstehen oder umgekehrt. Im Juni dürfte die Inflationsrate wegen des gleichen Basiseffekts wieder steigen.
Binnen Monatsfrist stiegen die Verbraucherpreise im Mai in der Gesamtrate um 0,1 Prozent, Volkswirte hatten ein Plus von 0,2 Prozent erwartet. Die Kernrate betrug minus 0,1 Prozent, während die Prognose auf eine Stagnation gelautet hatte.
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June 18, 2019 05:00 ET (09:00 GMT)
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