BERLIN (Dow Jones)--Die Dax-Unternehmen haben ihre CO2-Emissionen laut einem Medienbericht deutlich langsamer reduziert als von Experten gefordert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Handelsblatts auf Basis der Veröffentlichungen in den Geschäfts- und Nachhaltigkeitsberichten der Konzerne, wobei direkte und indirekte Emissionen berücksichtigt sind.
So hätten die Unternehmen im wichtigsten deutschen Aktienindex ihre CO2-Bilanz im vergangenen Jahr nur um 1,2 Prozent auf 339 Millionen Tonnen Kohlendioxid senken können. Zehn Unternehmen haben ihre Emissionen laut dem Bericht sogar gesteigert. Relativer Spitzenreiter sei dabei der Chemiekonzern Bayer, dessen Ausstoß durch die Übernahme des Saatgutherstellers Monsanto um 50 Prozent wuchs. Auf Platz 2 folge die Lufthansa, die ihre Emissionen durch ein erhöhtes Flugaufkommen um fast 13 Prozent gesteigert habe.
Im Handelsblatt-Interview bezeichnet Manfred Fischedick, Vizepräsident des Wuppertal-Instituts für Klima, Umwelt und Energie, die Gesamtreduktion von 1,2 Prozent als viel zu gering, um die Pariser Klimaziele einzuhalten. "Dafür müssten wir unsere Emissionen jährlich um mehr als vier Prozent senken", sagte Fischedick der Zeitung. Dabei gebe es kaum ein Dax-Unternehmen, das sich nicht zu den Pariser Klimazielen bekannt habe.
Am stärksten habe der Konsumgüterkonzern Beiersdorf seine Emissionen gesenkt (minus 33,3 Prozent), gefolgt von der Deutschen Telekom (minus 18,8 Prozent). Zusammen machten sie aber nur einen Bruchteil der gesamten Dax-Emissionen aus.
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July 09, 2019 11:20 ET (15:20 GMT)
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