Düsseldorf (ots) - Im Grundsatz hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) mit ihrem Vorstoß recht: Fliegen ist nach Jahren des Preisverfalls zu billig geworden. Es ist umweltpolitisch ein Skandal, dass Flüge ab Düsseldorf nach Berlin, Paris oder München oft billiger sind als die Bahn. Und es ist ja offensichtlich, dass die bisherige Luftverkehrsabgabe und die Einbeziehung des europäischen Luftverkehrs in den Zertifikatehandel für CO2-Emissionen die Ticketpreise nur minimal beeinflussen. Sonst wäre es undenkbar, dass viele Flüge in Europa nur 40 Euro kosten, nach Südostasien nur 600 Euro oder weniger. Gemessen daran, dass die Fliegerei die Atmosphäre nicht nur durch das Verbrennen von Kerosin belastet, sondern auch durch Kondensstreifen und weitere Faktoren, muss die Luftfahrtbranche stärker zur Kasse gebeten werden, um ihre ökologischen Schäden auszugleichen.
Trotzdem wäre eine rein nationale Abgabenerhöhung fragwürdig. Erstens sollte ein solcher Schritt nur mit den wichtigsten Nachbarländern in Europa gegangen werden, um Ausweicheffekte zu verhindern. Zweitens wäre es klüger, eine allgemeine CO2-Steuer über alle Branchen in Europa hinweg einzuführen. Die würde dann zwar die Luftfahrt überdurchschnittlich treffen, weil diese besonders viel Energie verbraucht gemessen am Preis des Produktes, aber das wäre angemessen.
Nur wenn der Einsatz von klassischem Kerosin deutlich teurer wird, lohnt sich der Einsatz von klimafreundlich hergestelltem Ersatzkerosin. Laut einer Studie wäre es sinnvoll, Kerosin langfristig mit rund 100 Euro auf eine Tonne ausgestoßenes CO2 zu belasten, um dieses synthetisch hergestellte Kerosin wettbewerbsfähig zu machen. Die Luftfahrtbranche hofft nun auf diesen grünen Treibstoff, um ihr Image als Klimakiller loszuwerden. Also sollte sie sich selbst für eine stetig steigende Klimaabgabe stark machen, statt zu mauern.
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