Mainz (ots) - Ein wunderbares Aufregerthema: Jetzt will die EU im Zuge der neuen Klima- und Umwelthysterie Kunstrasenplätze stilllegen. Ist der Jugend- und Amateursport in Gefahr? Nein. Die EU-Initiative wird am Ende dazu führen, dass auf den Rasenplätzen der Nation der Fortschritt seinen Lauf nimmt. Erstens: Mi-kroplastik ist ein relativ neues, aber kein Modethema. Nur weil uns diese Belastung der Umwelt in der Vergangenheit nicht bewusst war, ist das Thema nicht weniger relevant. Zweitens: Es gibt plausible Annahmen, dass das Granulat von Kunstrasenplätzen die Umwelt stärker belastet als Mikroplastik aus Kosmetika. Es ist ja auch plausibel: Die Granulatkörnchen gelangen beim Duschen und beim Waschen der Trikots direkt in den Wasserkreislauf. Zugleich gibt es Alternativen: Kunstrasenplätze, die mit Sand gefüllt werden oder welche, die bei kontrollierter Wässerung ohne Auffüllen der "Grasnarbe" auskommen. Konsequenz: Keine neuen Plätze mehr mit Granulat-Auffüllung genehmigen (Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg haben bereits reagiert). Und die alten Plätze sukzessive erneuern. Wenn das nach dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit geschieht, darf und wird es keine stillgelegten Sportplätze geben. Keinen Sport zu treiben ist gewiss nicht weniger gesundheitsschädlich als der temporäre Eintrag der Körner in einer Restlaufzeit. Für die müssen sich der DFB und die Bundesregierung selbstverständlich bei der EU starkmachen. Wenn dabei mediales Klingeln hilft, umso besser. Bund und Länder dürfen sich aber auch schon einmal darauf einstellen, die Sportvereine und Kommunen mit dem neuen Kostenschub nicht allein zu lassen.
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