BERLIN (Dow Jones)--Der Energieversorger RWE hat die Forderung von Umweltschützern nach einer größeren Pufferzone zwischen dem Hambacher Forst und dem Braunkohletagebau zurückgewiesen. "Bei der Frage nach dem Abstand des Tagebaus vom Waldrand orientieren wir uns an der Maßgabe der zuständigen Bergbehörde, der Bezirksregierung Arnsberg", erklärte ein Konzernsprecher gegenüber Dow Jones Newswires.
Diese fordere die Einhaltung eines Abstands von 50 Metern zwischen der Oberkante des Abbaus und dem Waldrand und berufe sich dabei auf eine Bewertung des Geologischen Dienstes Nordrhein-Westfalen. "So ist sichergestellt, dass weder der Wurzelbereich noch die Baumkronen Schaden nehmen können", so der RWE-Sprecher.
Am Mittwoch hatte die Umweltschutzorganisation Greenpeace eine bei dem Biologen und Waldforscher Pierre Ibisch in Auftrag gegebene Studie vorgelegt, wonach der Tagebau die Umgebung aufheize und so den bereits dürregestressten Wald zusätzlich bedrohe. Teils seien Temperaturen über 45 Grad gemessen worden, wodurch vermehrt Bäume abstürben. Die Studie forderte neben einem Baggerstopp eine "thermische Pufferzone". Auf einer Breite von bis zu 500 Metern müssten an den Wald angrenzende Gebiete wiederbewaldet werden.
RWE erklärte, "der kausale Zusammenhang eines Temperaturunterschiedes zwischen Wald und Umgebung und resultierenden Waldschäden" sei durch die Studie nicht belegt. "Die Forderung nach einem größeren Puffer zum Schutz des Waldes ist in der vorliegenden Studie nicht hergeleitet und für uns nicht nachvollziehbar", erklärte das Unternehmen.
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August 15, 2019 06:38 ET (10:38 GMT)
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