
Dass auch ein Wirtschaftsförderer sein Geld anlegen möchte, ist völlig legitim. Aber es ausgerechnet in Berliner Start-ups zu stecken, muss man kritisch sehen. Wie will Franzke dem Verdacht begegnen, er setze sich für sein eigenes Unternehmen eben noch ein Stückchen vehementer ein als für andere? Ein solches Verhalten wäre im Übrigen auch in privaten Unternehmen kritikwürdig, wenn sich der Chef nebenher in der gleichen Branche anderweitig engagieren würde.
Vollends unakzeptabel wird Franzkes Doppelrolle als Wirtschaftsförderer und privater Geschäftsmann allerdings, wenn er aktiv unter seinem Namen Unternehmer für seine eigene Firma wirbt. Zumal die Frage erlaubt sein muss, ob eine solche offensive Akquise per Massen-E-Mail unter die neuen Datenschutzregeln überhaupt rechtens ist und ob dabei nicht auf Franzkes berufliche Kontakte zurückgegriffen wurde. Der Aufsichtsratschef Jürgen Allerkamp, Chef der Investitionsbank Berlin, hat den für einen zurückhaltenden Banker höchstmöglichen Tadel ausgesprochen. Dass Franzke auf diese Kritik überhaupt nicht eingeht und für sich beansprucht, alles richtig zu machen, wird ihm zurecht Probleme bereiten, seinen Job zu behalten.
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