Berlin (ots) - Kurzform: Wirtschaftlich gesehen könnte ein Ausbau des Bio-Geschäfts mit der deutschen Hauptstadt als Kundengebiet und ein Umbau der Agrar-Erzeugung also durchaus Sinn machen. Andererseits muss die Landwirtschaft in Brandenburg endlich strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die gestiegenen Bodenpreise angehen. Dabei wird auch die Hilfe der Landespolitik gefragt sein.
Der vollständige Kommentar: Der Stellenwert der ökologischen Landwirtschaft in Brandenburg wächst. Inzwischen werden etwa zwölf Prozent der Agrarfläche in Berlins Nachbarbundesland auf diese Weise bewirtschaftet. Die Politik will, dass in den nächsten Jahren weitere Höfe den Bio-Weg einschlagen. Denn noch produziert die große Mehrheit der rund 36.500 Brandenburger Landwirte konventionell - mit großen Ställen und Agrochemie auf den Feldern. Für die Bauern in der Mark werden sich in den kommenden Jahren entscheidende Weichen stellen: Einerseits nimmt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zu. Wirtschaftlich gesehen könnte ein Ausbau des Bio-Geschäfts mit der deutschen Hauptstadt als Kundengebiet und ein Umbau der Agrar-Erzeugung also durchaus Sinn machen. Andererseits muss die Landwirtschaft in Brandenburg endlich strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die gestiegenen Bodenpreise angehen. Dabei wird auch die Hilfe der Landespolitik gefragt sein. Die Ausgangslage könnte dramatischer wohl kaum sein: Das Brandenburger Agrarministerium hatte kürzlich berechnet, dass in den nächsten elf Jahren aus Altersgründen etwa 20.000 Fachkräfte die landwirtschaftlichen Höfe im Land verlassen werden. In der Folge dürften viele Betriebe schließen, weil sich schlicht niemand mehr findet, der das Land bewirtschaftet. Ähnlich hemmend für die Brandenburger Bauern ist die Entwicklung der Bodenpreise: Weil immer mehr Finanzinvestoren mit den Flächen spekulieren, sind die Preise für Agrarland in dem Bundesland zwischen 2006 und 2017 um das Fünffache gestiegen. Mittlerweile werden Hektarpreise aufgerufen, die mit Erträgen aus landwirtschaftlicher Produktion längst nicht mehr zu finanzieren sind - auch nicht mit Bio-Produkten.
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Der vollständige Kommentar: Der Stellenwert der ökologischen Landwirtschaft in Brandenburg wächst. Inzwischen werden etwa zwölf Prozent der Agrarfläche in Berlins Nachbarbundesland auf diese Weise bewirtschaftet. Die Politik will, dass in den nächsten Jahren weitere Höfe den Bio-Weg einschlagen. Denn noch produziert die große Mehrheit der rund 36.500 Brandenburger Landwirte konventionell - mit großen Ställen und Agrochemie auf den Feldern. Für die Bauern in der Mark werden sich in den kommenden Jahren entscheidende Weichen stellen: Einerseits nimmt die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln zu. Wirtschaftlich gesehen könnte ein Ausbau des Bio-Geschäfts mit der deutschen Hauptstadt als Kundengebiet und ein Umbau der Agrar-Erzeugung also durchaus Sinn machen. Andererseits muss die Landwirtschaft in Brandenburg endlich strukturelle Herausforderungen wie den Fachkräftemangel und die gestiegenen Bodenpreise angehen. Dabei wird auch die Hilfe der Landespolitik gefragt sein. Die Ausgangslage könnte dramatischer wohl kaum sein: Das Brandenburger Agrarministerium hatte kürzlich berechnet, dass in den nächsten elf Jahren aus Altersgründen etwa 20.000 Fachkräfte die landwirtschaftlichen Höfe im Land verlassen werden. In der Folge dürften viele Betriebe schließen, weil sich schlicht niemand mehr findet, der das Land bewirtschaftet. Ähnlich hemmend für die Brandenburger Bauern ist die Entwicklung der Bodenpreise: Weil immer mehr Finanzinvestoren mit den Flächen spekulieren, sind die Preise für Agrarland in dem Bundesland zwischen 2006 und 2017 um das Fünffache gestiegen. Mittlerweile werden Hektarpreise aufgerufen, die mit Erträgen aus landwirtschaftlicher Produktion längst nicht mehr zu finanzieren sind - auch nicht mit Bio-Produkten.
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