Berlin (ots) - Kurzform: Wenn wir nicht alle im Alter nur noch aufbewahrt werden wollen, sollten wir schnell alles tun, was die Situation der Pflegenden verbessert. Vor allem muss Stress aus diesem anspruchsvollen Beruf genommen werden. Zu viele Frauen - und es sind überwiegend Frauen - wechseln in Teilzeit, weil sie sich denn Full-Time-Job nicht zumuten wollen. Die Notlage ist immerhin erkannt. Aber ob Politik, Gesellschaft und Wirtschaft die Kraft haben, das Notwendige zu tun, muss sich erst noch zeigen.
Der vollständige Kommentar: Neu ist das Thema nicht. Immer wieder warnen Praktiker und Fachleute, dass die demografische Entwicklung Deutschland und natürlich auch Berlin vor schwerwiegende Probleme stellen wird. Am deutlichsten werden wir es alle buchstäblich am eigenen Leibe spüren. Niemand sollte damit rechen, dass es in zehn oder 20 Jahren noch genügend Menschen gibt, um die heute 50- bis 60-jährigen Baby-Boomer zu pflegen und das auch noch in der Qualität, die wir uns alle für die letzten Lebensjahre wünschen. Schon heute ist die Lage angespannt. Pflegedienste brauchen viele Monate, um freie Stellen zu besetzen. Krankenhäuser und Altenheime werben sich gegenseitig die raren Fachkräfte ab. Betten in Pflegeeinrichtungen bleiben leer, weil es kein Personal dazu gibt. Wer kurzfristig oder auch nur vorübergehend Betreuung braucht, gerät auch heute schon in eine schwierige Lage. Es fehlen Kurzzeitpflegeplätze. Aber all das ist nur ein Vorgeschmack auf kommende Nöte. Der Senat geht davon aus, dass schon in zehn Jahren 20.000 oder rund 50 Prozent mehr Pflegekräfte in der Stadt benötigt werden als heute. Allerorten wird für die Ausbildung getrommelt. Viel zu spät wurde der völlig widersinnige Zustand beendet, dass Bewerberinnen und Bewerber für einen mäßig bezahlten Mangelberuf ihre Ausbildung auch noch selbst bezahlen müssen, anstatt eine Vergütung zu erhalten. Wenn wir nicht alle im Alter nur noch aufbewahrt werden wollen, sollten wir schnell alles tun, was die Situation der Pflegenden verbessert. Vor allem muss Stress aus diesem anspruchsvollen Beruf genommen werden. Zu viele Frauen - und es sind überwiegend Frauen - wechseln in Teilzeit, weil sie sich denn Full-Time-Job nicht zumuten wollen. Die Notlage ist immerhin erkannt. Aber ob Politik, Gesellschaft und Wirtschaft die Kraft haben, das Notwendige zu tun, muss sich erst noch zeigen.
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Der vollständige Kommentar: Neu ist das Thema nicht. Immer wieder warnen Praktiker und Fachleute, dass die demografische Entwicklung Deutschland und natürlich auch Berlin vor schwerwiegende Probleme stellen wird. Am deutlichsten werden wir es alle buchstäblich am eigenen Leibe spüren. Niemand sollte damit rechen, dass es in zehn oder 20 Jahren noch genügend Menschen gibt, um die heute 50- bis 60-jährigen Baby-Boomer zu pflegen und das auch noch in der Qualität, die wir uns alle für die letzten Lebensjahre wünschen. Schon heute ist die Lage angespannt. Pflegedienste brauchen viele Monate, um freie Stellen zu besetzen. Krankenhäuser und Altenheime werben sich gegenseitig die raren Fachkräfte ab. Betten in Pflegeeinrichtungen bleiben leer, weil es kein Personal dazu gibt. Wer kurzfristig oder auch nur vorübergehend Betreuung braucht, gerät auch heute schon in eine schwierige Lage. Es fehlen Kurzzeitpflegeplätze. Aber all das ist nur ein Vorgeschmack auf kommende Nöte. Der Senat geht davon aus, dass schon in zehn Jahren 20.000 oder rund 50 Prozent mehr Pflegekräfte in der Stadt benötigt werden als heute. Allerorten wird für die Ausbildung getrommelt. Viel zu spät wurde der völlig widersinnige Zustand beendet, dass Bewerberinnen und Bewerber für einen mäßig bezahlten Mangelberuf ihre Ausbildung auch noch selbst bezahlen müssen, anstatt eine Vergütung zu erhalten. Wenn wir nicht alle im Alter nur noch aufbewahrt werden wollen, sollten wir schnell alles tun, was die Situation der Pflegenden verbessert. Vor allem muss Stress aus diesem anspruchsvollen Beruf genommen werden. Zu viele Frauen - und es sind überwiegend Frauen - wechseln in Teilzeit, weil sie sich denn Full-Time-Job nicht zumuten wollen. Die Notlage ist immerhin erkannt. Aber ob Politik, Gesellschaft und Wirtschaft die Kraft haben, das Notwendige zu tun, muss sich erst noch zeigen.
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