Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
CDU-Politiker stellen schwarze Null infrage - Magazin
Angesichts der schwächelnden Konjunktur distanzieren sich die ersten CDU-Politiker von einer Politik ohne neue Schulden. "Wir werden die schwarze Null nicht mehr auf Dauer halten können", sagte CDU-Bundesvorstand Olav Gutting dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. "Wir müssen viele Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung, in Infrastruktur und in den Klimaschutz investieren." Außerdem seien dann "auch sinnvolle Steuersenkungen und eine Korrektur des Mittelstandsbuckels in der Einkommensteuer" möglich, erklärte der Finanzpolitiker.
FDP will Untersuchungsausschuss zur Pkw-Maut
Die FDP hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) anhand eines von ihr in Auftrag gegebenen Gutachtens schwere Fehler im Zusammenhang mit der vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) gescheiterten Pkw-Maut vorgeworfen und die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses gefordert. "Wir werden einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss beantragen", sagte ihr verkehrspolitischer Sprecher Oliver Luksic bei der Vorstellung des Gutachtens. Man sei dazu mit Grünen und Linken im Gespräch. Das Verkehrsministerium wies die Vorwürfe zurück.
Altmaier will Unternehmen bei der Nachfolge unterstützen
Bundeswirtschaftsmnister Peter Altmaier (CDU) will dem Mittelstand weiter unter die Arme greifen und hat eine Initiative für die Unternehmensnachfolge angekündigt. Im Rahmen seiner Gründeroffensive können sich wirtschaftsnahe Einrichtungen bis Mitte Oktober mit Ideen für das Modellprojekt bewerben, wie das Wirtschaftsministerium in Berlin mitteilte.
Schulze fordert Fleisch-Zertifikat im Mercosur-Abkommen
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will die Nachhaltigkeitsregeln des Freihandelsabkommens Mercosur zwischen der Europäischen Union und lateinamerikanischen Staaten um ein Zertifizierungssystem für Fleisch ergänzen. "Soja und Rindfleisch sollten nur dann importiert werden dürfen, wenn die Produktion nachweislich nicht dem Regenwald schadet", sagte Schulze dem Nachrichtenmagazin Spiegel. "Es ist schwer zu ertragen, dass die EU Sojakraftfutter und Rindfleisch aus Gegenden importiert, wo Regenwald gerodet oder verbrannt wurde." Ein Sprecher des Bundesumweltministeriums bestätigte den Bericht auf Nachfrage.
Conte beginnt mit Gesprächen über Regierungsmannschaft
In Italien haben die Verhandlungen über die Zusammensetzung der künftigen Regierung begonnen. Der designierte Ministerpräsident Giuseppe Conte kam dafür am Freitag zu Gesprächen mit den künftigen Regierungspartnern aus Fünf-Sterne-Bewegung und der bisherigen sozialdemokratischen Oppositionspartei PD zusammen. Derweil warnte Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio, er könnte die Regierungsbildung noch platzen lassen, sollten die Forderungen seiner Partei nicht berücksichtigt werden. Die Beratungen der möglichen Koalitionspartner über die Regierungszusammensetzung sollen zwei Tage dauern.
Gericht lehnt Eilantrag gegen Zwangspause des britischen Parlaments ab
Im Streit um die Zwangspause für das britische Parlament hat Premierminister Boris Johnson einen ersten juristischen Sieg errungen. Ein Gericht in Edinburgh wies am Freitag einen Eilantrag schottischer Abgeordneter gegen die Zwangspause zurück. Kommende Woche findet aber noch eine Hauptverhandlung in der Sache statt. Johnson warnte die britischen Abgeordneten unterdessen vor einer Brexit-Blockade. Das Vertrauen in die Politik werde sonst "dauerhaft" Schaden nehmen.
Trump wirft Fed Tatenlosigkeit wegen Euro-Schwäche vor
US-Präsident Donald Trump hat der US-Notenbank angesichts einer von ihm wahrgenommenen Euro-Schwäche Tatenlosigkeit vorgeworfen. "Der Euro fällt gegenüber dem Dollar wie verrückt, was ihnen (den Europäern) große Vorteile beim Export und in der Industrie gibt, und die Fed tut nichts", schrieb Trump im Kurznachrichtendienst Twitter. Der Dollar sei jetzt so stark wie noch nie in seiner Geschichte, was für jene US-Hersteller schlecht sei, die ihre Produkte außerhalb der USA absetzten. "Wir haben kein Zollproblem, wir haben ein Fed-Problem", schreibt Trump.
US-Verbraucherstimmung schlechter als erwartet
Die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im August deutlicher als erwartet eingetrübt. Der an der Universität Michigan berechnete Index für die Verbraucherstimmung fiel bei der Umfrage am Monatsende auf 89,8 von 98,4 Ende Juli. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Stand von 92,1 erwartet. Bei der ersten Umfrage Mitte des Monats hatte er ebenfalls bei 92,1 gelegen. Der Index für die Erwartungen belief sich auf 79,9 (Vormonat: 90,5, vorläufig: 82,3), der Index für die Einschätzung der aktuellen Lage wurde mit 105,3 (110,7 bzw. 107,4) angegeben.
US-Konsumausgaben steigen im Juli kräftig
Die US-Haushalte haben ihre Ausgaben im Juli kräftig gesteigert und unterstützten damit weiterhin die Expansion der Wirtschaft, während sich das globale Wachstum abschwächt. Verglichen mit dem Vormonat stiegen die Ausgaben um 0,6 Prozent, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Für Juni wurde das Plus von 0,3 Prozent bestätigt. Für die Einkommen meldete das Ministerium einen Anstieg von 0,1 Prozent. Volkswirte hatten im Vorfeld eine Zunahme um 0,3 Prozent erwartet. Für Juni wurde das Plus auf 0,5 (vorläufig: 0,4) Prozent revidiert.
Chicagoer Einkaufsmanagerindex steigt im August unerwartet deutlich
Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im August deutlicher als erwartet aufgehellt. Der Indikator stieg auf 50,4 (Juli: 44,4) Punkte, wie die Vereinigung der Chicagoer Einkaufsmanager mitteilte. Volkswirte hatten einen Wert von nur 47,5 Punkten erwartet. Der Frühindikator liegt damit über der sogenannten Wachstumsschwelle von 50 Punkten und signalisiert somit eine wirtschaftliche Belebung in der für die US-Konjunktur wichtigen Metropolregion. Der Produktionsindex stieg um 6,7 Punkte, signalisierte aber den Angaben zufolge weiterhin Schwäche. Die Auftragsbestände erholten sich dagegen.
Indiens Wachstum sinkt im zweiten Quartal auf sechsjähriges Tief
Das Wachstum der indischen Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal auf ein sechsjähriges Tief abgeschwächt. Wie die Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das ist das schwächste Wachstum seit Dezember 2012. Ökonomen hatten einen Zuwachs um 5,6 Prozent erwartet.
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August 30, 2019 13:00 ET (17:00 GMT)
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