"Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt hat Stellung gegen die AfD bezogen. "Ich kann durchaus sagen, dass ich die politische Führung der AfD verachte. Wenn Björn Höcke auftritt, schafft er es, in Habitus und Mimik an das Dritte Reich zu erinnern. Das ist ein Spiel, das mich abstößt", sagte Reichelt dem "Hamburger Abendblatt" (Mittwochsausgabe).
"Bild" sei die einzige Marke, "in der man keine AfD-Interviews finden wird", so Reichelt. Er finde es "absurd", wieviel "Air-time die Partei in deutschen Talkshows" bekomme.
Dabei habe die "AfD alles verlassen, was es in Deutschland an gesellschaftlichem Konsens gibt", so der "Bild"-Chefredakteur weiter. Stimmen, die die "Bild-Zeitung" als "verlängerten Arm der AfD bezeichnen", nennt Reichelt eine Unverschämtheit: "Man kann das nur behaupten, wenn man bereit ist, Fakten zu ignorieren", so der "Bild"-Chef. Zudem realisierten die Politiker "immer mehr, dass soziale Medien ihnen die Möglichkeit geben, an traditionellen Medien vorbei zu kommunizieren. Und klammheimlich freuen sie sich auch darüber. Sie sehen nicht, dass wir Journalisten am Ende auch das Fundament bilden, auf dem Demokratie funktioniert. Eine Übernahme der Medienlandschaft durch soziale Medien würde nach meiner Überzeugung die Demokratie nicht überstehen", sagte Reichelt.
Klare Worte findet er zu Konkurrenten, die Bezahlangebote von "Bild" oder anderen Medien übernehmen und auf ihren Plattformen kostenlos verbreiten: "Das ist nichts anderes als Organisierte Kriminalität beim Thema geistiges Eigentum", so der "Bild"-Chefredakteur weiter. Journalismus müsse etwas wert sein: "Wir wären sonst die einzige Branche, die für ihre Arbeit kein Geld verlangt", so Reichelt.
Ausführlich spricht er auch über Emotionen, die für Massenmedien genauso wie für die Politik wichtig seien: "Es ist gut, wenn verantwortungsvolle Parteien Vernunft und Fakten in den Mittelpunkt stellen. Aber zu sagen, wir bedienen Instinkte und Gefühle gar nicht mehr, führt in den Untergang. Viele Wähler haben die Schnauze davon voll, dass die Themen, die sie bewegen, von den Volksparteien nicht angenommen werden", so der "Bild"-Chefredakteur. Zu dem Vorwurf, dass "Bild" unter ihm als Chefredakteur härter und radikaler geworden sei, sagte er: "Ich bin radikal freiheitlich und radikal an Fakten orientiert. Und in den Konsequenzen, die sich daraus ergeben, bin ich vermutlich sehr radikal."
Er habe im vergangenen Jahr viel Zeit mit der "Bild-Zeitung" auf Papier verbracht, "weil ich das Gefühl hatte, dass wir die Zeitung ein stückweit neu ausrichten müssen, tatsächlich auch politisch". "Bild" sei nicht mehr "the peoples paper" gewesen. Zur neuen Strategie gehöre auch, dass "Bild" auf der Titelseite möglichst viele Texte rund um den Themenbereich Rente veröffentliche.
Und auch zu seinen Anfängen als "Bild"-Chef äußerte sich Reichelt: "Das hieß anfangs ein bisschen anders, hatte ja den Fantasietitel Vorsitzender der Chefredaktion, weil es damals noch eine Zweiteilung gab. Um ehrlich zu sein war mir klar, dass die Marke 'Bild' in der Führung keine Ambivalenz verträgt", sagte Reichelt dem "Hamburger Abendblatt".
"Bild" sei die einzige Marke, "in der man keine AfD-Interviews finden wird", so Reichelt. Er finde es "absurd", wieviel "Air-time die Partei in deutschen Talkshows" bekomme.
Dabei habe die "AfD alles verlassen, was es in Deutschland an gesellschaftlichem Konsens gibt", so der "Bild"-Chefredakteur weiter. Stimmen, die die "Bild-Zeitung" als "verlängerten Arm der AfD bezeichnen", nennt Reichelt eine Unverschämtheit: "Man kann das nur behaupten, wenn man bereit ist, Fakten zu ignorieren", so der "Bild"-Chef. Zudem realisierten die Politiker "immer mehr, dass soziale Medien ihnen die Möglichkeit geben, an traditionellen Medien vorbei zu kommunizieren. Und klammheimlich freuen sie sich auch darüber. Sie sehen nicht, dass wir Journalisten am Ende auch das Fundament bilden, auf dem Demokratie funktioniert. Eine Übernahme der Medienlandschaft durch soziale Medien würde nach meiner Überzeugung die Demokratie nicht überstehen", sagte Reichelt.
Klare Worte findet er zu Konkurrenten, die Bezahlangebote von "Bild" oder anderen Medien übernehmen und auf ihren Plattformen kostenlos verbreiten: "Das ist nichts anderes als Organisierte Kriminalität beim Thema geistiges Eigentum", so der "Bild"-Chefredakteur weiter. Journalismus müsse etwas wert sein: "Wir wären sonst die einzige Branche, die für ihre Arbeit kein Geld verlangt", so Reichelt.
Ausführlich spricht er auch über Emotionen, die für Massenmedien genauso wie für die Politik wichtig seien: "Es ist gut, wenn verantwortungsvolle Parteien Vernunft und Fakten in den Mittelpunkt stellen. Aber zu sagen, wir bedienen Instinkte und Gefühle gar nicht mehr, führt in den Untergang. Viele Wähler haben die Schnauze davon voll, dass die Themen, die sie bewegen, von den Volksparteien nicht angenommen werden", so der "Bild"-Chefredakteur. Zu dem Vorwurf, dass "Bild" unter ihm als Chefredakteur härter und radikaler geworden sei, sagte er: "Ich bin radikal freiheitlich und radikal an Fakten orientiert. Und in den Konsequenzen, die sich daraus ergeben, bin ich vermutlich sehr radikal."
Er habe im vergangenen Jahr viel Zeit mit der "Bild-Zeitung" auf Papier verbracht, "weil ich das Gefühl hatte, dass wir die Zeitung ein stückweit neu ausrichten müssen, tatsächlich auch politisch". "Bild" sei nicht mehr "the peoples paper" gewesen. Zur neuen Strategie gehöre auch, dass "Bild" auf der Titelseite möglichst viele Texte rund um den Themenbereich Rente veröffentliche.
Und auch zu seinen Anfängen als "Bild"-Chef äußerte sich Reichelt: "Das hieß anfangs ein bisschen anders, hatte ja den Fantasietitel Vorsitzender der Chefredaktion, weil es damals noch eine Zweiteilung gab. Um ehrlich zu sein war mir klar, dass die Marke 'Bild' in der Führung keine Ambivalenz verträgt", sagte Reichelt dem "Hamburger Abendblatt".
© 2019 dts Nachrichtenagentur