BERLIN (Dow Jones)--Der Direktor der Mozilla-Stiftung, Mark Surman, hat Unternehmen zu mehr Transparenz und Verantwortlichkeit bei der Entwicklung künstlicher Intelligenz aufgerufen. "Programmierer müssen daran denken, was die Nebenwirkungen solcher Systeme sein können", sagte Surman anlässlich der Eröffnung der Ifa-Innovationsmesse im Gespräch mit Dow Jones Newswires. "Können Daten bestimmte Menschen diskriminieren?" Surman sprach sich für ein verpflichtendes Ethiktraining in der Ausbildung von Computer-Spezialisten aus. "Wir müssen sicherstellen, dass wir den Menschen einen Nutzen bringen und Schaden vermeiden."
Künstliche Intelligenz sei ein großer Treiber hinter der Verbreitung von Falschnachrichten und Propaganda etwa in den sozialen Medien. Algorithmen bei der Google-Videoplattform Youtube seien etwa so programmiert, dass die Nutzer so lange wie möglich dran blieben oder bestimmte Werbeinhalte konsumierten. Die Digitalunternehmen würden gar nicht daran denken, "dass das die Demokratie ruinieren könnte oder Leute dazu manipulieren könnte, radikale Inhalte zu schauen", sagte Surman. "Dabei ist es längst bewiesen, dass genau das passiert."
Mark Surman wird am Sonntag auf der IFA Next sprechen. Auf der Tech-Messe geht es bis zum 11. September um smarte Städte, die Zukunft der Mobilität, künstliche Intelligenz und Robotik.
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September 06, 2019 08:28 ET (12:28 GMT)
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