Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, zeigt sich offen für eine Einschränkung des Zölibats. Er könne sich "durchaus vorstellen, dass man zu dem Ergebnis kommen kann, dass es sinnvoll ist, unter bestimmten Voraussetzungen in bestimmten Regionen verheiratete Priester zuzulassen", sagte Marx der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Der Erzbischof von München antwortete damit auf eine Frage zur im Oktober anstehenden Amazonas-Synode in Rom, an der er selbst teilnimmt. Auf der Synode soll über die regional begrenzte Zulassung verheirateter Priester beraten werden. "In vielen Gemeinden" seien "wegen des Priestermangels keine regelmäßigen Eucharistiefeiern möglich", heißt es in dem Vorbereitungsdokument. Außerdem sei es notwendig, "dem indigenen und aus der Region stammenden Klerus unter Berücksichtigung seiner eigenen kulturellen Identität und Werte Rückendeckung zu geben", heißt es in dem Dokument weiter.
Auch die deutschen Bischöfe setzen sich mit dem Thema Zölibat auseinander - im Zusammenhang mit ihrer Aufarbeitung des Missbrauchskandals. "Es geht nicht um den Zölibat allein, sondern um die Zukunft der priesterlichen Lebensform", sagte Marx der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Entscheidend sei für ihn, "ob und wie der Zölibat so gelebt werden kann, dass er ein positives Zeichen ist und auch die Priester in ihrem Leben nicht beschädigt". Es werde da aber "keinen deutschen Sonderweg" geben, so der Erzbischof von München weiter.
Eine von den Bischöfen in Auftrag gegebene Missbrauchsstudie hatte ergeben, dass 5,1 Prozent der Diözesanpriester des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt worden seien, aber nur ein Prozent der Diakone. Diakone sind nicht zu einer zölibatären Lebensweise verpflichtet. Die Kirche ziehe sexuell unreife Personen an, oft mit homosexueller Neigung, heißt es in der Studie. Die Kriterien für die Priesterauswahl dürften nicht gesenkt werden, sagte Marx.
"Sie müssen womöglich noch strenger werden. Wenn es um die persönliche Reife eines Kandidaten geht, dann muss ich die moralische Gewissheit haben, dass er auch mit seiner zölibatären Lebensweise zurechtkommt", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter. Er forderte ein verpflichtendes Monitoring. "Jedes Bistum muss durch Statuten der Bischofskonferenz verpflichtet werden, etwa alle drei Jahre seine Arbeit in den Bereichen Prävention von sexuellem Missbrauch oder vielleicht auch in der Priesteraus- und -fortbildung von einem unabhängigen Institut begutachten zu lassen und die Ergebnisse zu veröffentlichen", sagte Marx der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Der Erzbischof von München antwortete damit auf eine Frage zur im Oktober anstehenden Amazonas-Synode in Rom, an der er selbst teilnimmt. Auf der Synode soll über die regional begrenzte Zulassung verheirateter Priester beraten werden. "In vielen Gemeinden" seien "wegen des Priestermangels keine regelmäßigen Eucharistiefeiern möglich", heißt es in dem Vorbereitungsdokument. Außerdem sei es notwendig, "dem indigenen und aus der Region stammenden Klerus unter Berücksichtigung seiner eigenen kulturellen Identität und Werte Rückendeckung zu geben", heißt es in dem Dokument weiter.
Auch die deutschen Bischöfe setzen sich mit dem Thema Zölibat auseinander - im Zusammenhang mit ihrer Aufarbeitung des Missbrauchskandals. "Es geht nicht um den Zölibat allein, sondern um die Zukunft der priesterlichen Lebensform", sagte Marx der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Entscheidend sei für ihn, "ob und wie der Zölibat so gelebt werden kann, dass er ein positives Zeichen ist und auch die Priester in ihrem Leben nicht beschädigt". Es werde da aber "keinen deutschen Sonderweg" geben, so der Erzbischof von München weiter.
Eine von den Bischöfen in Auftrag gegebene Missbrauchsstudie hatte ergeben, dass 5,1 Prozent der Diözesanpriester des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt worden seien, aber nur ein Prozent der Diakone. Diakone sind nicht zu einer zölibatären Lebensweise verpflichtet. Die Kirche ziehe sexuell unreife Personen an, oft mit homosexueller Neigung, heißt es in der Studie. Die Kriterien für die Priesterauswahl dürften nicht gesenkt werden, sagte Marx.
"Sie müssen womöglich noch strenger werden. Wenn es um die persönliche Reife eines Kandidaten geht, dann muss ich die moralische Gewissheit haben, dass er auch mit seiner zölibatären Lebensweise zurechtkommt", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz weiter. Er forderte ein verpflichtendes Monitoring. "Jedes Bistum muss durch Statuten der Bischofskonferenz verpflichtet werden, etwa alle drei Jahre seine Arbeit in den Bereichen Prävention von sexuellem Missbrauch oder vielleicht auch in der Priesteraus- und -fortbildung von einem unabhängigen Institut begutachten zu lassen und die Ergebnisse zu veröffentlichen", sagte Marx der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
© 2019 dts Nachrichtenagentur