BERLIN (Dow Jones)--Der vom Bund angestoßene Ausbau der Lade-Infrastruktur für Elektro-Autos kommt trotz hoher bereitgestellter Mittel kaum voran. Seit 2016 seien für den Bau von Strom-Zapfsäulen zwar bereits 309,4 Millionen Euro Fördermittel beantragt worden - doch wegen der langsamen Bürokratie seien davon erst 80 Millionen bewilligt und 12,7 Millionen Euro ausgezahlt worden, erklärte das Verkehrsministerium nach Angaben der Bild-Zeitung. Von den beantragten 31.742 Zapfsäulen seien erst 5.770 und damit 18 Prozent tatsächlich aufgestellt.
Der größte Teil der Fördergelder floss den Angaben zufolge an die großen Stromkonzerne: Alleine EnBW und dessen Tochter-Unternehmen wurden laut dem Ministerium für den Bau von Elektro-Ladesäulen mehr als 15 Millionen Euro Steuergeld zugesagt.
Unterdessen machte sich der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Bernhard Mattes, für einen vernetzten Ansatz für den zukünftigen Individualverkehr stark, bei dem der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge eine entscheidende Rolle spielen müsse. "Wir sind ganz fest überzeugt, dass wir mit einem breiten Produktportfolio und einer ausgebauten Ladeinfrastruktur die Elektromobilität auch zum Erfolg führen werden", sagte Mattes in ZDF-Morgenmagazin. Die Zukunft der individuellen Mobilität sei "vernetzt", hob er hervor. "Da wird nicht das Auto allein eine Rolle spielen. Da fängt es beim E-Scooter an und hört beim Öffentlichen Nahverkehr auf."
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September 10, 2019 02:40 ET (06:40 GMT)
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