BERLIN (Dow Jones)--Wer mit Öl heizt, musste im vergangenen Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Und wegen der kälteren Witterung werden die Heizkosten für ölbeheizte Häuser in diesem Jahr auf dem hohen Niveau bleiben, so die Ergebnisse des jährlich veröffentlichten Heizspiegels, mit dem Mieter und Eigentümer ihren Heizenergieverbrauch bewerten können.
Das klimafreundlichere Heizen mit Erdgas und Fernwärme ist 2018 günstiger geworden. Allerdings sieht es für dieses Jahr weniger positiv aus. Verbraucher werden hier laut Heizspiegel mehr zahlen müssen. Die Heizkosten in Häusern mit Erdgasheizung dürften um rund 5 Prozent steigen, bei Fernwärme um 6 Prozent, bei Wärmepumpen um 3 Prozent, so der Heizspiegel.
"Klimaschutz schont den Geldbeutel", so das Fazit des Bundesumweltministerium zum Heizspiegel 2019, für den rund 102.600 Gebäudedaten zentral beheizter Wohngebäude aus ganz Deutschland für das Jahr 2018 ausgewertet wurden.
Die Studie ergab, dass Heizen mit Öl im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent teurer wurde, während die Kosten für das Heizen mit Erdgas und Fernwärme leicht sanken. Erstmals wurden im Heizspiegel 2019 auch Häuser mit Wärmepumpenheizung bewertet. "Daraus folgt, dass sich Heizkosten und CO2-Emissionen durch energetische Sanierungen deutlich und anhaltend senken lassen", betonte das Umweltministerium.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) stellte klar, dass es verschiedener Ansätze und Strategien bedarf, damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann. Neben einer Umstellung des Energieversorgungssystems auf erneuerbare Energiequellen spiele dabei die Verringerung des Energieverbrauchs durch die Steigerung der Energieeffizienz eine zentrale Rolle.
"Jede Kilowattstunde, die erst gar nicht erzeugt werden muss, zahlt auf das Erreichen der Klimaziele ein. Vor allem im Bereich der Wärmeversorgung bei Wohngebäuden schlummern enorme Potenziale zur Effizienzsteigerung", sagte VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche. Die Stadtwerke würden ihren Kunden umfassende Beratungsmöglichkeiten anbieten, um den Energieverbrauch zu reduzieren und unterstützen bei der Umsetzung.
Der Heizspiegel 2019 wurde durch die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online im Auftrag des Bundesumweltministeriums und in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund und dem Verband kommunaler Unternehmen erstellt.
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October 30, 2019 08:56 ET (12:56 GMT)
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