FRANKFURT (Dow Jones)--Der Zahlungsdienstleister Wirecard setzt nun auch auf das Reich der Mitte und will schrittweise sämtliche Anteile an der chinesischen Allscore Payment Services erwerben. Ein Rahmenvertrag sei in Peking unterzeichnet worden, teilte Wirecard am Dienstag mit. Nach dem Closing werde Wirecard 80 Prozent an Allscore Payment Services halten und könne die restlichen 20 Prozent nach zwei Jahren über eine Kaufoption erwerben.
Den finanziellen Rahmen des Kaufs bezifferte der DAX-Konzern aus Aschheim bis zum Closing, inklusive einer Kapitalerhöhung der Allscore Payment Services, auf bis zu 72,4 Millionen Euro. Nach Berücksichtigung der Kaufpreisanpassungen sieht Wirecard einen Mindestbetrag von 38,6 Millionen Euro. Zudem sei eine Earn-out Vereinbarung von bis zu 16,7 Millionen Euro getroffen worden, die an die EBITDA-Zielen im Geschäftsjahr 2020 gekoppelt seien. Bei Ausübung der Kaufoption könnte in Abhängigkeit des erzielten EBITDA bis zu 20,2 Millionen fällig werden, erklärte Wirecard.
Allscore Payment Services befindet sich derzeit unter Kontrolle des Gründers und Geschäftsführers Yao Lin und der Shanghai Aiwu Investment Management Co. Ltd. und ihrem Geschäftsführer Shirt Yonglei, Eigentümer der Supermarktkette Lei Yifen. Wirecard schätzt, dass Allscore im Geschäftsjahr 2020, nach Integrationskosten, ein EBITDA in Höhe eines einstelligen Millionenbetrages in Euro erzielt wird. Nach der vollständigen Integration sei 2021 mit einem EBITDA von mehr als 35 Millionen Euro zu rechnen. Im Jahr 2022 soll laut Wirecard das EBITDA von Allscore über 50 Millionen Euro betragen.
Die Lizenzen sollen es Wirecard ermöglichen, international tätigen chinesischen Händlern globale Acquiring- und Cross-Border-Zahlungsdienstleistungen sowie Auszahlungen in ihrer lokalen Währung anzubieten.
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November 05, 2019 05:45 ET (10:45 GMT)
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