US-Präsident Donald Trump hat die erste öffentliche Anhörung seit Beginn der Impeachment-Ermittlungen gegen ihn scharf kritisiert. Dies sei nichts als eine "Hexenjagd" und ein "Scherz", sagte Trump am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten, Recep Tayyip Erdogan, in Washington. Die Zeugen präsentierten nur Informationen aus dritter Hand. "Ich habe es nicht angeschaut." Er habe den Tag stattdessen mit Erdogan verbracht. Das sei weitaus wichtiger. Trump wies auch neue Angaben aus der Zeugenbefragung zurück.
Die Demokraten streben ein Amtsenthebungsverfahren (Impeachment) gegen Trump an. Ihm wird vorgeworfen, sein Amt missbraucht zu haben, damit sich die ukrainische Regierung zu seinen Gunsten in den US-Wahlkampf einmischt. Es besteht der Verdacht, dass er Militärhilfe an das Land in Höhe von rund 400 Millionen US-Dollar als Druckmittel einsetzte, um die ukrainische Regierung zu Ermittlungen zu drängen, die seinem politischen Rivalen Joe Biden schaden könnten.
Das US-Repräsentantenhaus hatte am Mittwoch die erste öffentliche Anhörung der Impeachment-Ermittlungen gegen Trump abgehalten. In den vergangenen Wochen hatten diverse Zeugen hinter verschlossenen Türen ausgesagt. Öffentlich befragt wurden nun der US-Botschafter in der Ukraine, William Taylor, und der Diplomat George Kent.
Taylor hatte Trump am Mittwoch erneut belastet und angegeben, dass sich Trump seines Wissens nach am 26. Juli persönlich bei dem US-Botschafter bei der EU, Gordon Sondland, nach Ermittlungen in der Ukraine erkundigt habe. "Meine Mitarbeiter konnten Präsident Trump am Telefon hören, wie er Botschafter Sondland nach "den Ermittlungen" fragte", sagte Taylor. Er sei darüber vergangene Woche von einem Mitarbeiter in Kenntnis gesetzt worden. Im Anschluss daran hätten seine Mitarbeiter den Botschafter gefragt, was Trump über die Ukraine denke. "Botschafter Sondland antwortete, dass Präsident Trump die Ermittlungen gegen Biden mehr kümmern."
Trump wies diese Darstellung zurück. "Ich weiß nichts davon", beteuerte der Präsident. Er erinnere sich nicht an eine solche Unterhaltung, "nicht mal ein bisschen". Der US-Präsident versicherte erneut, er habe nichts Unrechtes getan./jac/DP/he
AXC0354 2019-11-13/23:09