Nach der Prognose eines Wahlsiegs für den britischen Premier Boris Johnson hat die SPD-Europapolitikerin Katarina Barley die Hoffnung auf ein rasches Ende des Brexit-Streits gedämpft. Johnson habe mit "der leeren Versprechung" gepunktet, den Brexit schnell abhandeln zu können, erklärte die Vizepräsidentin des Europaparlaments am späten Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur in Brüssel.
Zunächst müsse der Austrittsvertrag durch das britische und das Europäische Parlament. "Und danach geht es erst richtig los: Die zukünftige Beziehung des Vereinigten Königreiches mit der EU muss verhandelt werden", erklärte Barley. "Johnson will das in wenigen Monaten schaffen - das wird nicht funktionieren." Die europäische Seite lasse sich nicht unter Druck setzen. "Für mich als Europäerin, Britin und Deutsche bleibt aber klar, dass unsere Hand gegenüber den Menschen im Vereinigten Königreich immer ausgestreckt bleibt", versicherte Barley.
Nach ersten Prognosen hat Johnsons Konservative Partei bei der Parlamentswahl am Donnerstag die absolute Mehrheit der Sitze im britischen Unterhaus gewonnen./vsr/DP/zb
AXC0373 2019-12-12/23:34