Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Wirtschaft im Dezember nur knapp über Wachstumsschwelle
Das Wachstum in der Eurozone ist im Dezember schwach geblieben. Das vierte Quartal 2019 fiel damit so miserabel aus wie seit dem Ende der Krise in der zweiten Jahreshälfte 2013 nicht mehr. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stagnierte im Dezember gegenüber dem Vormonat bei 50,6 Zählern, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung berichtete. Der Wert entsprach den Erwartungen von Volkswirten.
Deutsche Wirtschaft im Dezember weiter von Industrie gebremst
Die deutsche Wirtschaft hat im Dezember erneut Wachstumseinbußen verzeichnet. Der gute Geschäftsverlauf im Servicesektor wurde erneut vom abermaligen Produktionsrückgang im verarbeitenden Gewerbe aufgewogen. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verharrte gegenüber dem Vormonat bei 49,4 Zähler, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte.
Bundesbank: Deutsches BIP könnte im vierten Quartal stagnieren
Die deutsche Wirtschaft könnte nach Einschätzung der Bundesbank Ende 2019 weiter an Schwung verloren haben. "Die deutsche Wirtschaftsleistung könnte im letzten Jahresviertel 2019 stagnieren", schreibt sie in ihrem Monatsbericht für Dezember. Im dritten Quartal war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gestiegen und im zweiten Quartal um 0,2 Prozent gesunken.
Bundesbank: Deutsche erwarten im Mittel 2 Prozent Inflation
Die Inflationserwartungen deutscher Privatpersonen entsprechen nach Erkenntnissen der Bundesbank ziemlich genau dem mittelfristigen Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB). Wie die Bundesbank im Ergebnis einer mehrstufigen, repräsentativen Umfrage mitteilte, erwarten die Deutschen für die nächsten zwölf Monate einen Anstieg der Verbraucherpreise von 2 Prozent. Diese "Verankerung der Inflationserwartungen" beim EZB-Zielwert ist umso bemerkenswerter, als die Inflation in den vergangenen zehn Jahren deutlich geringer war.
Bundeswirtschaftsministerium sieht Hoffnungsschimmer bei Konjunktur
Das Bundeswirtschaftswachstum sieht trotz weiter stagnierender Konjunktur erste Indizien für ein Ende des industriellen Abschwungs. "Die deutsche Wirtschaft tritt den Indikatoren zufolge auch im Jahresschlussquartal mehr oder weniger weiter auf der Stelle", erklärte das Ministerium. "Es zeichnen sich aber erste Hoffnungsschimmer ab." Die Signale machten ein Ende des Abschwungs in der Industrie und damit eine allmähliche konjunkturelle Belebung der Gesamtwirtschaft wahrscheinlicher.
Deutscher Einzelhandelsumsatz für Oktober nach oben revidiert
Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Oktober nicht ganz so stark gefallen wie zunächst angenommen. Wie die Bundesbank mitteilte, sanken die Umsätze gegenüber dem Vormonat preisbereinigt um 1,6 Prozent. Vorläufig war vom Statistischen Bundesamt ein Rückgang von 1,9 Prozent gemeldet worden. Auf Jahressicht lagen die Umsätze der Revision zufolge um 1,2 Prozent höher.
BGA erwartet 2020 Umsatzplus im Großhandel
Die deutschen Großhändler blicken nach Angaben ihres Branchenverbandes BGA "skeptisch" auf die weitere Konjunkturentwicklung. Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) geht für das laufende Jahr 2019 von einem um 2,3 Prozent auf 1,327 Billionen Euro ansteigenden nominalen Umsatz aller rund 148.000 Unternehmen der Wirtschaftsstufe aus, wie Verbandspräsident Holger Bingmann bei einer Pressekonferenz in Berlin sagte.
Zahl der Baugenehmigungen bis Oktober auf Vorjahresniveau
Trotz Wohnungsnot in vielen Ballungsgebieten ist die Zahl der Baugenehmigungen in diesem Jahr bislang nicht nennenswert gestiegen. Sie blieb mit knapp 290.000 bis Oktober annähernd auf Vorjahresniveau, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Dazu kommt der Baustau: Die Zahl der Bauvorhaben, die noch nicht begonnen oder noch nicht abgeschlossen wurden, steigt laut Statistik seit Jahren.
Britische Wirtschaft im Dezember sehr schwach
Die britische Wirtschaft hat im Dezember den zweiten Monat in Folge eine Schrumpfung verzeichnet. Der Hauptgrund dürfte die Unsicherheit über den Ausgang der Parlamentswahl am 12. Dezember gewesen sein. Der Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank auf 48,5 Zähler von 49,3 im Vormonat, wie das IHS Markit Institut im Zuge der ersten Veröffentlichung mitteilte.
Arbeitskosten im Euroraum steigen im dritten Quartal
Die Arbeitskosten in der Eurozone sind im dritten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um nominal 2,6 (Vorquartal: 2,8) Prozent gestiegen. Dahinter stand ein Anstieg der Lohnkosten um 2,6 (2,8) Prozent und ein Anstieg der Lohnnebenkosten um 2,6 (2,9) Prozent, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis kalenderbereinigter Daten mitteilte.
Verhandler einigen sich auf CO2-Einstiegspreis von 25 Euro - Kreise
Vertreter von Bund und Ländern haben sich in Verhandlungen zum Klimapaket auf einen höheren CO2-Einstiegspreis von 25 Euro ab Januar 2021 geeinigt. Das erfuhr Dow Jones Newswires aus Verhandlungskreisen. Es habe einen entsprechenden Durchbruch bei den Verhandlungen über das Klimapaket der Bundesregierung im Zuge des dazu laufenden Vermittlungsverfahrens gegeben, sagten zwei mit den Verhandlungen vertraute Personen. Zuvor hatte die Agentur AFP über die Einigung berichtet.
Grüne nennen Kompromiss bei Klimapaket "Zwischenschritt"
Grünen-Chef Robert Habeck hat den Bund-Länder-Kompromiss zum Klimapaket als "wichtigen Zwischenschritt" bezeichnet, bei dem man einen höheren CO2-Preis gegen den Willen der großen Koalition durchgesetzt habe. Habeck sagte vor der Sitzung seiner Partei, der vereinbarte Preis von 25 Euro sei noch nicht das, was die Grünen wollten. Man habe "noch ehrgeizigere Pläne" gehabt.
Altmaier: Wirtschaft soll Fachkräftebedarf vor Ort benennen
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat die Wirtschaft vor dem Spitzentreffen zur Fachkräfteeinwanderung im Kanzleramt aufgefordert, konkrete Angaben zum genauen Bedarf in einzelnen Bereichen zu machen. "Die Anwerbestrategie muss ja darauf abstellen, in welchen Bereichen wie viele Arbeitsplätze gebraucht werden", sagte Altmaier im ZDF-Morgenmagazin. "Es nutzt ja relativ wenig, wenn viele Elektriker kommen, aber Mechatroniker gebraucht werden."
Deutschland für zugewanderte Akademiker mäßig attraktiv
Deutschland ist für zugewanderte Akademiker einer Studie zufolge bislang eher mäßig attraktiv. Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte Ergebnisse eines OECD-weiten Vergleichs, wonach Deutschland auf Platz zwölf der 36 Mitgliedsstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) liegt. Am beliebtesten bei Akademikern sind demnach als Zuwanderungsländer Australien, Schweden und die Schweiz.
HDE nennt Bonpflicht "doppelten Wahnsinn"
Der deutsche Einzelhandel fordert die Bundesregierung auf, von dem ab nächstem Jahr geplanten "doppelten Wahnsinn" einer Bonpflicht für Händler Abstand zu nehmen. Viele kleinere Unternehmen seien heute gar nicht technisch in der Lage, das umzusetzen und die langen Kassenzettel würden die Umwelt schädigen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Deutschlands (HDE) Stefan Genth in einem Fernsehinterview.
Johnson will Brexit-Vertrag am Freitag dem Parlament vorlegen
Der britische Premierminister Boris Johnson will das von ihm mit Brüssel ausgehandelte Abkommen zum Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union am Freitag dem Parlament in London vorlegen. Das teilte sein Sprecher mit. "Wir wollen den Prozess vor Weihnachten beginnen", sagte er. Dies solle entsprechend der Verfassung in Abstimmung mit dem Parlamentspräsidenten geschehen.
Indonesien kündigt WTO-Klage gegen EU wegen Palmölverbot in Biodiesel an
Indonesien als größter Palmölproduzent der Welt hat eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die Europäische Union wegen des geplanten Palmölverbots in Biodiesel angekündigt. Indonesien habe die EU vergangene Woche als ersten Schritt zu einer Klage zu Konsultationen aufgefordert, teilte Handelsminister Agus Suparmanto mit. Malaysia könnte sich dem Schritt anschließen.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 16, 2019 07:30 ET (12:30 GMT)
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