
Dass Pronold per se eine schlechte Wahl ist, ist nicht gesagt. Der Direktor eines Theaters muss auch kein Schauspieler sein, um der Einrichtung Leitlinien vorzugeben. Der Eindruck, dass hier einem langjährigen SPD-Politiker ein sicherer Posten verschafft werden sollte, drängt sich allerdings auf. Denn zentrale, in der Stellenausschreibung festgeschriebene Kriterien treffen auf Pronold schlichtweg nicht zu.
Der durch die öffentliche Diskussion entstandene Schaden um die Besetzung der Leitungsstelle ist bereits groß. Schon vor Beginn seiner Tätigkeit ist der designierte Gründungsdirektor belastet. Der anstehende Prozess kann aber für alle Beteiligten eine Chance sein. Nur durch eine Aufarbeitung können jegliche Zweifel an dem durchgeführten Berufungsverfahren ausgeräumt werden. Auch die Politik muss Interesse daran haben, Transparenz in die Sache zu bringen. Gelingt das nicht, ist nicht nur die Bauakademie beschädigt, sondern auch die Demokratie.
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