Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
HELABA - Die Landesbank Helaba und der Fondsanbieter Deka sprechen erst seit wenigen Tagen über eine Fusion. Doch schon jetzt zeichnet sich ab, dass es dazu wahrscheinlich nicht kommen wird. Zwei mit dem Projekt vertraute Personen sagten dem Handelsblatt, dass sie nicht mit einem Zusammenschluss rechnen. Auch andere Beteiligte, die einer Konsolidierung eigentlich positiv gegenüberstehen, halten eine Fusion für unwahrscheinlich. Ein grundlegender Umbau des öffentlich-rechtlichen Bankensektors, den Experten seit Langem fordern, ließe damit weiter auf sich warten. Widerstand kommt von einigen Deka-Eigentümern. Sie warnen unter anderem davor, das funktionierende Geschäftsmodell des Fondsanbieters leichtfertig aufzugeben. Darüber hinaus wäre eine Fusion beider Banken extrem komplex. (Handelsblatt S. 24)
RWE - Nach der Kohle-Einigung fordert RWE-Chef Rolf Martin Schmitz die Aktivisten auf, den Hambacher Forst zu verlassen. "Für die Aktivisten gibt es keinen Grund mehr, im Hambacher Forst zu bleiben. Es wird spätestens jetzt Zeit, dass sie dort endlich ihre Baumhäuser abbauen", sagte Schmitz der Rheinischen Post. Zum Zeitplan für den Tagebau Hambach sagte er: "Der Abbau in Hambach geht bis 2022 weiter zurück. Bis die Kohlegewinnung ganz eingestellt ist, wird es 2029 werden", so Schmitz. Zugleich bekräftigte er: "Damit wird gleichzeitig klar, dass Garzweiler unverändert gebraucht wird." (Rheinische Post)
UNIPER - Der Uniper-Betriebsrat reagiert erfreut auf die Kohleeinigung: "Wir als Betriebsrat begrüßen die Aussagen der Politik, Datteln 4 in Betrieb zu nehmen und das Kraftwerk Schkopau bis 2034 in Betrieb zu lassen. Damit leistet Uniper einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz", sagte Holger Grzella, Betriebsrats-Chef der Uniper Kraftwerke GmbH, der Rheinischen Post. "Die seit Monaten andauernde Hängepartie, die an die Substanz aller Beschäftigen an diesen Standorten geht, ist damit endgültig beendet. Die Mitarbeiter haben nun Planungssicherheit." (Rheinische Post)
SIEMENS - Auf der Siemens-Hauptversammlung am 5. Februar in München kommt es zur Abstimmung, ob die Aktionäre des Technologiekonzerns noch hinter dem Kurs von Vorstandschef Joe Kaeser stehen. Laut Welt-Recherche liegen die ersten zwei Gegenanträge vor, um Kaeser wegen der Beteiligung von Siemens an dem Kohleminenprojekt in Australien nicht zu entlasten. Siemens hat die Gegenanträge jetzt in die Internet-Unterlagen zu dem Aktionärstreffen eingestellt. (Die Welt)
BOSCH - Der Stuttgarter Technologiekonzern Bosch gilt in vielerlei Hinsicht als Vorreiter. Das Unternehmen will schon von 2020 an komplett klimaneutral produzieren. Auch bei vielen Produkten bewegt sich Bosch an der Weltspitze. Bosch-Chef Volkmar Denner trimmt das Unternehmen massiv für die Zukunft, indem er etwa die Entwicklung und Fertigung von Dieselmotorkomponenten herunterfährt und die Kompetenz in Künstlicher Intelligenz sowie die Produktion etwa von Laserradarsensoren oder Mikroprozessoren entschlossen ausbaut. Das alles klingt maximal modern - aber in einer Hinsicht stolpert Bosch bislang dem Zeitgeist hoffnungslos hinterher: Die derzeitige Chefetage besteht ausschließlich aus Männern. Bei der jährlichen Bilanzpressekonferenz stehen stets elf (überwiegend ältere) Anzugträger auf dem Podium. Und keine einzige Frau. Das soll sich jetzt ändern. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung hat der Aufsichtsrat beschlossen, dass spätestens Ende 2020 "mindestens zehn Prozent" der Geschäftsführung mit Frauen besetzt sein soll. Bei derzeit elf Mitgliedern heißt das, es müssen also noch in diesem Jahr zwei Frauen in das Gremium einrücken. Oder die Geschäftsführung wird auf zehn Personen reduziert, dann reicht eine Frau. (SZ S. 20)
SCHOTT - Der Mainzer Spezialglashersteller Schott hat nach einem abermals wachstumsstarken Jahr rekordhohe Investitionen in den Ausbau der Produktion angekündigt. Zugleich hofft das Unternehmen auf den Durchbruch für sein selbstentwickeltes ultradünnes biegsames Glas. Ein großer Handyhersteller, nach FAZ-Informationen handelt es sich dabei um Samsung, werde in Kürze ein neues faltbares Handy präsentieren, erstmals mit Glas aus Mainz. (FAZ S. 21)
ATOTECH - Die früheren Chemiegeschäfte des Pharmakonzerns Schering sollen nach längerer Verzögerung an die Börse in New York. Finanzinvestor Carlyle macht nun ernst. Wie aus Unterlagen an die New Yorker Börse hervorgeht, soll die Emission des hochverschuldeten Unternehmen von vier Banken begleitet werden, der Bank of America, Citigroup, Credit Suisse und JP Morgan. (FAZ S. 21/Börsen-Zeitung S. 9)
SPRINGER NATURE - Der Wissenschaftsverlag Springer Nature will Insidern zufolge noch im ersten Halbjahr einen neuen Anlauf an die Börse nehmen. Die beiden Eigentümer, die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck und der Finanzinvestor BC Partners, haben die Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley mit den Vorbereitungen beauftragt, wie mehrere mit den Plänen vertraute Personen Reuters sagten. BC Partners und Holtzbrinck peilten eine Unternehmensbewertung von 7 bis 8 Milliarden Euro inklusive Schulden an, hieß es in Finanz-kreisen. Als Termin für die Emission würden Mai oder Juni angepeilt - fast genau zwei Jahre, nachdem Springer Nature seine Börsenpläne wegen der schwachen Nachfrage begraben hatte. (Börsen-Zeitung S. 9)
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January 17, 2020 00:25 ET (05:25 GMT)
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