FRANKFURT (Dow Jones)--Die Ratingagentur Fitch hat die Spitzenbonität AAA für Deutschland bestätigt. Der Ausblick ist stabil. Zur Begründung verwiesen die Analysten auf die diversifizierte Wirtschaft mit hoher Wertschöpfung, die starken Institutionen und die soliden öffentlichen Finanzen. Zudem biete die Position Deutschlands als wichtigster Benchmark-Emittent für den Euroraum erheblichen Spielraum bei Finanzierungen. Der gesamtstaatliche Schuldenstand reduziere sich und dürfte den Prognosen zufolge mit Stand Ende 2019 knapp unter der Marke von 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen. Dies liege allerdings immer noch über dem aktuellen "AAA"-Median von 44 Prozent.
Die Konjunkturschwäche in Deutschland sei anhaltender als zuvor erwartet und habe sich seit der letzten Überprüfung im Juli 2019 fortgesetzt. Die deutsche Wirtschaft habe Mitte 2019 praktisch stagniert und das jährliche BIP-Wachstum 2019 habe lediglich 0,6 Prozent betragen, verglichen mit 1,5 Prozent 2018 und dem konjunkturellen Höhepunkt von 2,5 Prozent im Jahr 2017. Fitch prognostiziert ein weiterhin gedämpftes BIP-Wachstum, das mit 0,9 Prozent bzw. 1,3 Prozent in den Jahren 2020 und 2021 sowohl unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 1,7 Prozent als auch dem "AAA"-Median von 2,2 Prozent liegen dürfte. Die stark exportorientierte deutsche Wirtschaft leide unter der Schwäche der Auslandsnachfrage.
Das Rating für Slowenien haben die Fitch-Analysten mit A bestätigt, der Ausblick ist ebenfalls stabil. Zur Begründung wurde unter anderem auf das Pro-Kopf-BIP verwiesen, welches über dem "A"-Median liege. Doch mittel- bis langfristig werde sich der Alterungsdruck negativ auf die öffentlichen Finanzen auswirken, wenn keine Maßnahmen zu dessen wirksamer Bewältigung ergriffen würden.
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January 17, 2020 16:43 ET (21:43 GMT)
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